Wachmann schoss auf zwei Bankräuber
WIEN (SN, APA). „Überfall! Get down!“, schrien zwei gebürtige Serben, die maskiert und mit gezückten Schreckschusspistolen in der Nacht auf den 9. März zwei Geldboten im Foyer einer Bank Austria-Filiale in WienFavoriten überfallen wollten. Doch die Wachmänner ließen sich nicht einschüchtern. „Schleicht’s euch“, rief einer, zog seine Dienstwaffe und gab aus der Glock drei Schüsse ab.
Der ältere der Räuber, ein 32jähriger Mann, wurde im Bauchbereich getroffen, sein Komplize (27) erlitt einen Unterarmsteckschuss. Am Dienstag wurden die beiden Räuber in Wien zu jeweils sechs Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.
Die beiden Serben hatten einander in einem Kaffeehaus in Hernals kennengelernt und sich gegenseitig ihre finanziellen Sorgen geklagt. Einer der beiden hatte jedoch einen Freund, der eine Zeit lang bei einem Sicherheitsunternehmen gearbeitet hatte, das im Auftrag von Banken in Wien die nächtliche Befüllung der Bankomaten vornimmt. Von diesem wusste er, dass dabei viel Geld im Spiel war.
Die Beute hätte sich gelohnt
Das schien den beiden Männern eine ideale Gelegenheit, ihre Geldsorgen loszuwerden. Sie kundschafteten eine Bankfiliale in der Trostgasse aus und legten sich am Abend des 8. März im Park neben dem Kreditinstitut auf die Lauer. Tatsächlich rückte gegen 2.30 Uhr der Geldtransporter an. Als die zwei Sicherheitsmänner mit einem Geldkoffer ins Foyer der Bank gingen, stürmten die Räuber aus ihrem Versteck.
Die Verletzungen führten dazu, dass sich der Ältere rasch der Polizei stellte, der Jüngere wurde nahe des Tatorts aufgegriffen. Wäre der Coup aufgegangen, hätte er sich tatsächlich gelohnt: In dem Geldkoffer befanden sich nicht weniger als 250.000 Euro.