Murdoch teilt sein Reich
Medien. Teile und herrsche? Rupert Murdoch denkt daran, seine News. Corp in zwei Module zu zerschlagen.
NEW YORK (SN). Medienmogul Rupert Murdoch erwägt, sein Lebenswerk zu zerschlagen. Aus der News Corp. würden zwei Unternehmen entstehen. Im kleineren dürfte das Verlagsgeschäft mit Zeitungen und Büchern gebündelt werden, im größeren das Unterhaltungsgeschäft mit dem Filmstudio 20th Century Fox und den Fox-Fernsehsendern.
Der US-Medienkonzern bestätigte am Dienstag, dass es Überlegungen zur Aufspaltung in zwei eigenständige, börsenotierte Firmen gebe. Einzelheiten der Pläne waren in der Nacht in US-Medien durchgesickert. Der Kurs der News-Corp.Aktie stieg im frühen New Yorker Handel um mehr als sieben Prozent. Familienfremde Anteilseigner fordern schon seit Längerem, dass das schrumpfende Zeitungsgeschäft von der wesentlich einträglicheren Unterhaltungssparte getrennt werden solle.
Murdoch hatte sich jedoch bislang dagegen gesperrt. Er hatte sein Medienimperium auf Zeitungen aufgebaut und kaufte erst später das Filmstudio und Fernsehsender hinzu. Mittlerweile steuert das Verlagsgeschäft aber gerade noch ein Viertel zum Gesamtumsatz bei, Tendenz fallend.
Die jetzige Diskussion zur Aufspaltung findet vor dem Hintergrund des Abhörskandals bei der inzwischen eingestellten britischen Sonntagszeitung „News of the World“statt. Hier hatte sich die Schwäche des Medienriesen offenbart: Wegen des Skandals musste Murdoch seinen Plan aufgeben, den britischen Fernsehkonzern BSkyB komplett zu übernehmen. Die News Corp. ist auch größter Anteilseigner des deutschen Bezahlsenders Sky.
Schon in dieser Woche könnten die Pläne zur Aufspaltung offiziell verkündet werden, schrieb die „New York Times“. Eine solche Aufspaltung würde allerdings nichts daran ändern, dass die Murdoch-Familie weiterhin die Kontrolle über das Imperium behalte, merkte das „Wall Street Journal“an. Die Wirtschaftszeitung gehört seit einigen Jahren selbst zur News Corp.