Grüne Bezirksrätin entgleist: Rücktritt nach Alko-unfall
WIEN (SN-bes). Eva Hauk, Klubobfrau der Grünen in Wien-Donaustadt, ist auf „Tauchstation“gegangen. Telefonanrufe werden nicht entgegengenommen. Zu peinlich dürfte der Bezirkspolitikerin ein von ihr verursachter Auffahrunfall mit dem Auto in Wien sein, denn ein Alkotest soll 1,9 Promille ergeben haben. Dass im gegnerischen Auto ausgerechnet die Ehefrau eines freiheitlichen Bezirkspolitikers gesessen ist, brockte ihr zudem Schlagzeilen in Wiener Zeitungen ein. Der Vorfall wurde mittlerweile von einer Sprecherin der Wiener Grünen bestätigt, die gleichzeitig betonte, Eva Hauk habe ihre politischen und moralischen Konsequenzen gezogen und sei von allen Funktionen zurückgetreten. Hauk war seit 1984 bei den Grünen aktiv, Gründungsmitglied und Hainburg-Aktivistin und seit 2002 Klubobfrau.
Dieser unangenehme Vorfall erwischt die Wiener Grünen just in einer heftigen Verkehrsdebatte: Fordern sie doch Tempo 30 wäh- rend der Nacht auf allen StraßenWiens.
Dass immer wieder Politiker bei Unfällen oder Verkehrskontrollen alkoholisiert am Steuer erwischt werden, löst jedes Mal eine Diskussion über die Vorbildwirkung aus. Wie zu Ostern bei der Vorarlberger ÖVP, nachdem Klubobmann Roland Frühstück mit einem Promille bei einer Kontrolle „hängen geblieben“war. Für ihn gab es eine „politische Verwarnung“.
2008 musste Georg Dornauer, der Verkehrssprecher der Tiroler SPÖ, seinen Führerschein abgeben: 0,9 Promille waren der Grund. Wochen zuvor trat in Salzburg der Zweite Landtagspräsident Michael Neureiter (ÖVP) zurück. Er war trotz Führerscheinabnahme wegen Alkoholisierung neuerlich mit dem Auto unterwegs. Und erst vor zwei Jahren erwischte es Siegfried Pichler, den Salzburger Arbeiterkammerpräsidenten, mit 1,2 Promille.