Drei Matchbälle vor Abbruch
Dramatik. Jürgen Melzer konnte gegen Stanislaswawrinka drei Matchbälle nicht nutzen – ehe die Partie vertagt wurde.
WIMBLEDON (SN). Mit dem scheinbar schon sicheren Sieg vor Augen musste Jürgen Melzer unverrichteter Dinge wieder abziehen: Denn seine Auftaktpartie ist ebenso wie die von Tamira Paszek beim Tennis-Grand-Slam in Wimbledon am Dienstagabend wegen aufkommenden Regens und in Anbetracht der allmählich einbrechenden Dunkelheit auf Mittwoch vertagt worden.
Melzer hatte unmittelbar vor der Unterbrechung gegen den Schweizer Stanislas Wawrinka bei 3:6, 7:6(2), 2:6, 6:4, 5:4 aus seiner Sicht drei Matchbälle vergeben. Es geht bei Einstand weiter.
Paszek nimmt gegen die Dänin Caroline Wozniacki (7) nach 0:2Rückstand einen 2:2-Zwischenstand in den nächsten Tag mit.
Zuvor blieb schon die Tirolerin Karin Mayr-Achleitner blieb gegen die US-Amerikanerin Varvara Lepchenko in nur 71 Minuten bei der 2:6 und 3:6-Niederlage ohne Chance. In beiden Sätzen legte Lepchenko gleich mit einem Break los, womit die Vorentscheidung jeweils gefallen war. „Sie hat mich da ein bisschen überrumpelt und ich habe danach nur schwer ins Spiel gefunden“, meinte Österreichs Nummer zwei nach der Partie.
Philipp Kohlschreiber hat das deutsche Prestige-Duell gegen Tommy Haas für sich entschieden. In der ersten Runde rang Deutschlands Nummer eins den Halle-Sieger in einem zeitweise hochklassigen Fünf-Satz-Match mit 3:6, 7:6 (10:8), 6:7 (5:7), 7:6 (7:1), 6:2 nieder. Souverän hat der Spanier Rafael Nadal die zweite Wimbledon-Runde erreicht. Der zweifache Wimbledon-Champion setzte sich gegen Thomaz Belluci (Bra) mit 7:6(0), 6:2, 6:3 durch. In der nächsten Runde des mit 19,96 Millionen Euro dotierten RasenGrand-Slam-Turniers trifft der als Nummer zwei gesetzte Nadal nun entweder auf den Tschechen Lukas Rosol oder Ivan Dodig aus Kroatien. Bei den Damen gaben sich Serena Williams und Petra Kvitova keine Blöße.
Kein Olympiaplatz für Paszek
Österreich wird in den olympischen Tennisbewerben nur durch Jürgen Melzer im Einzel sowie Melzer/Alexander Peya im Doppel vertreten sein. Der Internationale Tennis-Verband (ITF) gab am Dienstag die Teilnehmerliste der in Wimbledon für 28. Juli bis 5. August angesetzten Bewerbe bekannt. Tamira Paszek erhielt von der ITF keine Ausnahmegenehmigung und muss wie schon 2008 bei den Spielen in Peking zuschauen.
Da Paszek in den vergangenen vier Saisonen nur ein Mal statt zumindest zwei Mal für den Fed Cup zur Verfügung gestanden ist, hatte der Österreichische Verband (ÖTV) um eine Ausnahmegenehmigung angesucht, ist aber abgeblitzt. „Das Olympische Komitee der ITF hat entschieden“, führte die ITF in einer offiziellen Stellungnahme aus, „dass Tamira Paszek für einen Olympiaantritt nicht infrage kommt, da sie die minimalen Erfordernisse für eine Teil- nahme im Fed Cup zuletzt nicht erbracht hat.“Damit fällt natürlich auch ein mögliches Mixed Doppel von Melzer und Paszek aus. Zudem hatte der ÖTF gehofft, dass neben Melzer/Peya mit Julian Knowle/Oliver Marach ein weiteres Herren-Doppel den Cut schafft. Auch um eine Wildcard für ein Damen-Doppel ist angesucht worden.