Alles hängt am Lehrer
de in kleineren Landgemeinden oft nicht genügend Anmeldungen für die Bildung von Gruppen einlangen. Nötig sind im Regelfall mindestens 15 Anmeldungen.
Ein weiterer Grund sind die Gruppengrößen. Mit bis zu 25 Schülern aus verschiedenen Klassen mit unterschiedlichen Kenntnissen sei das Eingehen auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen nicht möglich. Das sagt Wolfgang Neubacher, Obmann des Vereins Freizeitbetreuung, der Nachmittagsangebote für die Stadt Salzburg, Gemeinden und private Schulerhalter organisiert. „Da kann nur ein Minimalangebot gemacht werden – beispielsweise, dass Kinder die Hausübung machen oder für die eine oder andere Prüfung lernen.“
Das, was am Nachmittag an den Schulen angeboten werde, könne die Nachhilfe nicht ersetzen, sagt auch der Salzburger Unternehmer Gottfried Obermair, der Lerncamps und Sprachferien für Schüler organisiert. Um Defizite auszugleichen, sei eine gezielte, auf den
Mathematik, Deutsch, Englisch: Das sollen Schüler in der Schule lernen, nicht in der Nachhilfe. Diese Forderung ist zwar nicht neu, sie hat aber nichts an Aktualität eingebüßt. Man darf mit Fug und Recht fragen: Wieso leisten wir uns ein derart teures Schulsystem, wenn sich die Eltern jeden Nachmittag mit Rechenaufgaben und Grammatikregeln herumschlagen müssen?
Dass auch in Salzburg jedes Jahr etliche Millionen Euro für die Nachhilfe ausgegeben werden, mag zum Teil daran liegen, dass Eltern ihre Kinder in Gymnasien stecken, obwohl sie dort überfordert sind. Es liegt aber auch am Unterricht. Und der steht und fällt mit guten Lehrern. Die gibt es zwar. Nur gibt es nicht genug von ihnen.
E-Mail: einzelnen Schüler abgestimmte Betreuung nötig. „Nur einfach die Schüler am Nachmittag in der Schule zu lassen wird nicht viel bringen. Mit 25 Schülern ist kein richtiger Förderunterricht möglich. Das ist zwar besser als nichts, aber es ist zu wenig.“Der Bedarf an Nachhilfe sei jedenfalls „definitiv“nicht gesunken, sagt Obermair.
Der Bildungssprecher ÖVP, LAbg. Josef Sampl, der for- derte Burgstaller am Dienstag auf, die „offenen Baustellen“in der Schulpolitik anzugehen. „Es gibt viel zu tun, beispielsweise, wenn es um die längst fällige Reform der Schulverwaltung geht“, sagte Sampl. Nötig sei zudem „die Verbesserung und Flexibilisierung der schulischen Nachmittagsbetreuung und die flächendeckende Einführung der Neuen Mittelschule“.