Dritter Italoamerikaner ist ein Romantiker
Chrysler-lancia-chef Saad Chehab rückt Emotionen bei der Premiere des Cabrios Flavia in den Mittelpunkt
Es war in den 1980er-Jahren, als im italienischen Eishockey das Niveau mit zahlreichen „Italokanadiern“künstlich gehoben wurde. Mehr als die Hälfte des Nationalteams waren italienischstämmige Nordamerikaner. Und sie brachten zumindest vorübergehend großen Erfolg. So ist jetzt auch Lancia aufgestellt: Von den sechs Modellen sind Musa, Ypsilon und Delta echte „Italiener“, Thema, Voyager und Flavia die „eingebürgerten“aus der Ehe mit Chrysler.
Doch damit können offenbar Management und Kunden gut leben. „Lancia konnte heuer an Absatz und Marktanteil stark zulegen. 2011 verkauften wir in Österreich 700 Stück, die schafften wir heuer im ersten Halbjahr. Und unser Marktanteil wuchs von 0,2 auf 0,5 Prozent“, erklärt Wolfgang Brunner, Kommunikationschef der Fiat-Austria-Gruppe. Vor allem der neue Voyager übertreffe alle Erwartungen: „Österreich ist Europas viertgrößter VoyagerMarkt.“Da wirke noch die alte Beziehung zum früher bei Magna gebauten Chrysler-Van nach.
Und nun wird die legendäre Flavia, die als Limousine, Pininfari- na-Coupé und Cabrio in den 1960ern auf dem Markt war, wiederbelebt. Flavia ist die europäisierte Cabrioversion des Chrysler 200 (früher Sebring) und soll bei uns mehr als alle anderen Lancia Emotionen vermitteln. Darauf setzte auch der Nachfolger von Olivier François als Markenchef von Chrysler und Lancia, der Amerikaner Saad Chehab, der sich die persönliche Vorstellung nicht nehmen ließ. Und der Ort war gut gewählt: Taormina auf Sizilien, da lässt sich ein Auto für junge, urbane Romanti- ker hervorragend in Szene setzen.
Der größte Vorteil der Flavia ist, dass sie die potenzielle Kundschaft nicht verwirren wird. Es gibt nur eine Version mit 2,4-Liter-Benziner (170 PS und mit leider zu hohem Verbrauch sowie CO -Ausstoß, dazu Sechsgangautomatik) in Komplettausstattung, sodass nur mehr Farben zu wählen sind.
Angeboten wird die Flavia in Österreich um 39.990 Euro, doch Schnellentschlossene bekommen bis 30. September 4000 Euro Rabatt. Also gibt es um 35.990 ein ech- tes 2+2-Cabrio mit elektrisch betriebenem Stoffverdeck (Vorgang in 28 Sekunden), Multimedia-Infotainment („Uconnect“), viel Eleganz im Außendesign und in der Innenausstattung (Ledersitze, BostonSoundsystem etc.). Platz ist bei knapp fünf Metern Länge und 2,8 Metern Radstand im Fronttriebler genug, der Kofferraum bietet bei geöffnetem Verdeck noch 198 Liter Volumen. Im Fahrtest zeigt sich bald, wofür die Flavia steht: stressfreies „Cruisen“im Wohnzimmer ohne Dach.