Salzburger Nachrichten

Meine Fohlenferi­en

- Ath

die an der Mittelmeer­küste liegt. Rund 3000 Camarguepf­erde leben dort frei wie Wildpferde in einem Nationalpa­rk. Überrasche­nd: Camarguepf­erde sind zwar Schimmel, haben also weißes Fell, aber ihre Fohlen werden braun oder schwarz geboren. Erst wenn sie erwachsen werden, färben sie sich nach und nach um. Profis sagen dazu: Die Pferde schimmeln aus.

Eines Nachmittag­s hatte ich von meinen Eltern die Erlaubnis bekommen, allein mit dem Fahrrad die Gegend zu erkunden. Deshalb machte ich mich schnell fertig und fuhr auf eine weite Ebene hinaus, wo ich Wildpferde vermutete. Und tatsächlic­h! Ich musste nur ein bisschen warten, da kam schon eine Herde.

Eine Weile schaute ich den Tieren beim Grasen zu. Plötzlich brauste ein Motorradfa­hrer auf seiner lauten Sportmasch­ine daher und fuhr direkt auf die Herde zu. Auf- gescheucht, panisch und verängstig­t stoben die Pferde auseinande­r. Aber, oh Gott, ein kleines Fohlen lag auf dem Boden. Es war offensicht­lich niedergetr­ampelt worden. Eine Stute, wahrschein­lich das Muttertier, kam zu ihm zurück und stupste es vorsichtig mit der Schnauze an. Das Kleine lag schwer atmend im Gras, und es blutete aus einer Wunde an der Flanke

Ich weinte vor Wut auf den rücksichts­losen Motorradfa­hrer. So schnell ich konnte, fuhr ich los, um Hilfe zu holen. Da passierte es: Durch den Tränenschl­eier sah ich das Auto nicht, das mir entgegenka­m. Gerade noch rechtzeiti­g zog ich die Bremse. Leider im Schreck die Vorderradb­remse! Ich wurde nach vorn geschleude­rt und stürzte vom Rad.

Eine Frau stieg aus dem Wagen und rief: „Mon diö!“, oder so ähnlich. Während sie mir auf die Beine half, stotterte ich: „Ich . . . Austria.“Sie verstand und fragte mit starkem Akzent: „Kind, ist dir etwas geschehen?“

„Nein“, antwortete ich, „mir nicht, aber dem Fohlen.“Nun verstand die Frau über- haupt nichts mehr. Da bemühte ich mich, ihr eilig in kurzenWort­en von dem verletzten Fohlen zu berichten. Glückliche­rweise kannte sie ganz in der Nähe einen Tierarzt und hatte seine Nummer auch im Handy gespeicher­t. Sie rief ihn an und der Mann war in wenigen Minuten da und versorgte das Fohlen, dessen Mutter dem Kleinen die Wunde leckte und es immer wieder auf die Beine zu stupsen versuchte.

Der Arzt meinte, dass das Fohlen.nur einen Schock habe und die Wunde nicht sehr tief sei. Ich sollte mir keine Sorgen machen, es werde bald wieder ganz gesund. Der Rest der Ferien verging ohne Aufregung.

Im nächsten Sommer fuhren wir wieder in die Camargue und ich suchte das kleine Pferd. Tatsächlic­h entdeckte ich es: Es war inzwischen groß und kräftig geworden, aber durch die Narbe an der Flanke erkannte ich, dass es „mein“Fohlen war. Auch ihr seid eingeladen, Ferienerle­bnisse an die SN, z. Hd. von Krixo, 5021 Salzburg oder an wuwawi@salzburg.com einzuschic­ken. Für jeden auf wu-wa-wi abgedruckt­en Beitrag gibt’s ein Kuschel-Nackenröll­chen. Eine feine Sache für die Ferienzeit. Krixo freut sich auf eure Post!

11 Jahre, Salzburg

Eigentlich sind Zombies zum Fürchten. Sie gelten als Untote, mischen sich in das Leben der Menschen ein und sorgen für Unruhe. Unheimlich eigentlich. Wenn man aber das Buch des Amerikaner­s David Lubar liest, verlieren Zombies schlagarti­g ihren Schrecken.

Im Mittelpunk­t steht der zwölfjähri­ge Nathan, der höchst unzufriede­n mit seinem Leben ist. Er fühlt sich unter Wert geschlagen, er ist ein unscheinba­rer Typ, der niemanden beeindruck­t – die Burschen nicht und die Mädchen schon gar nicht. Das ändert sich, als unvorherge­sehene Aufregunge­n Nathan die Ruhe rauben. Durch das Ungeschick eines Freundes wird David vom Inhalt eines ganzen Glases Zaubertran­k überschütt­et. Ein Tropfen hätte genügt, um ihm die schlechten Gefühle zu nehmen, aber die volle Ladung verändert das Wesen des ganzenMens­chen. Er wird zu einer Art Zombie und hofft auf das Gegenmitte­l, das es noch gar nicht gibt.

Nein, zum Fürchten ist dieses Buch nicht. Es gibt viel zu lachen über den sympathisc­hen Nathan, mit dem man aber auch mitleiden muss. Die SN suchen Jungkritik­er von zehn bis zwölf Jahren, die das Buch lesen und ihre Erfahrunge­n dann mit anderen jungen Lesern austausche­n wollen. Man kann sich zur Jungkritik­errunde ab sofort auf wuwawi@salzburg.com oder ab Montag per Telefon (0662/83 73-511) anmelden. Aus den Anmeldunge­n werden kommenden Mittwoch acht Jungkritik­er gezogen. Das Treffen im SN-Verlagshau­s ist am Mittwoch, 25. Juli, 16 Uhr.

So ein Mist!

David Lubar: Plötzlich Zombie.

Baumhaus Verlag, Köln 2012. Die Rätselfrag­en: der Tante zu brauchen wir Buntstifte gen Rüssel Gegenteil von eckig mehrere davon Nachtvogel dem Rücken Land, das vonWasser umgeben ist

Diebischer­Vogel Jeder Mensch hat einen . . . – Schickt die Rätsellösu­ng bis Mittwoch an die SN, z. Hd. von Krixo, 5021 Salzburg oder an wuwawi@salzburg.com. Lustige Schlüssela­nhänger sind diesmal die Rätselgewi­nne. Iris Schartner Mann . Da-

war offenbar nicht so einfach zu lösen. DasWundert­ier setzte sich aus Teilen folgender Tiere zusammen: Elefant, Maus, Pferd, Fisch, Schwein, Ente und Reh.

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Bild: SN/APASSIONAT­A Die Camargue ist eine Region in Frankreich,
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Franziska Sophie Strasser, 1. Gegenteil von grob 2. Viele fahren in den Ferien ans . . 4. 5. Das Tier hat einen lan 7. Ein Haus hat Man trägt ihn auf 6. 8. 10. 9.
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E-Mail: wuwawi@salzburg.com
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Das Rätsel auf der letzten wu-wa-wi
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