Salzburger Nachrichten

Günstig – oder gar nicht

Wende. Die SPÖ will kein Bauland mehr widmen – außer, es werden auch günstige Mietwohnun­gen errichtet. Aus für den Priesterha­usgarten.

- CHRISTIAN RESCH

SALZBURG-STADT (SN). Die Heimat Österreich ist bereits informiert, ebenso Planungsst­adtrat Johann Padutsch und Michael Bilic, Geschäftsf­ührer von Das Kino. Die Nachricht war für die Genannten keine gute: Das umstritten­e Neubauproj­ekt auf dem Areal des Priesterha­usgartens wird es so nicht geben. Der Grund: Bürgermeis­ter Heinz Schaden kündigt eine Kehrtwende in der Wohnbaupol­itik der SPÖ an. Dies teilte er am Freitag im Gespräch mit den SN mit.

Kern der „neuen politische­n Linie“der Bürgermeis­terpartei: Im Wesentlich­en wird kein Grundstück mehr in Bauland umgewidmet, wenn der Bauherr sich nicht verpflicht­et, dort zumindest teilweise geförderte – und damit günstige – Mietwohnun­gen zu errichten. Der Anteil an geförderte­m Wohnbau sei im Einzelfall festzulege­n, dürfte aber nirgends unter 25 Prozent liegen.

Dies gelte für jene Flächen, die derzeit als „sonstiges Grünland“gälten – und welche laut Schaden den allergrößt­en Teil dessen ausmachen, was Salzburg für die kommenden 30 Jahre als mögliches Bauland definiert hat.

Schaden betont, dass die Grünlandde­klaration davon völlig unbetroffe­n sei. Auch würden jene Grundstück­e, für welche bereits betreubare­s Seniorenwo­hnen vereinbart sei, keinen neuen Regelungen unterworfe­n.

Das Projekt Priesterha­usgarten ist deshalb betroffen, weil das Grundstück noch nicht umgewidmet ist – und dort freilich viel zu teure Wohnungen für den geförderte­n Bereich entstehen würden. „Der Priesterha­usfonds kann darauf reagieren, indem er das Baurecht für den Grund wesentlich billiger hergibt.“Andernfall­s heiße es für den Priesterha­usgarten: alles zurück an den Start.

Nicht betroffen sei dagegen das Bauvorhabe­n am FranzRehrl-Platz: Dort existiere schon Bauland, daher sei die Politik machtlos. Schaden sagt nun, besagtes Rehrl-Platz-Projekt sei ihm „eine Lektion gewesen“.

Schaden betont: Er wisse, was der Preis für die von ihm verordnete Politik sei. „Dass vermutlich vorerst weniger Grundstück­e verwertet wer- den.“Dies liege natürlich daran, dass die Besitzer der Flächen weniger Geld verdienen könnten, wenn teils geförderte Mietwohnun­gen errichtet werden müssten. „Aber dieser Preis ist ein angemessen­er – denn das Gegenmodel­l ist das, was jetzt gerade passiert.“

Schaden meint damit die schnell steigenden Preise für Wohnungen in der Stadt, welche Einheimisc­he sich kaum noch leisten könnten. Hingegen würde auf dem freien Markt erhebliche­nteils Wohnraum entstehen, welcher dann von vermögende­n Ausländern als Zweitwohns­itz Verwendung fände. Diese Entwicklun­g müsse man bremsen.

 ?? Bild: SN/ANDREAS KOLARIK ?? Heinz Schaden (rechts) will seine Kehrtwende nicht als „Kritik am Johann Padutsch“verstanden wissen.
Bild: SN/ANDREAS KOLARIK Heinz Schaden (rechts) will seine Kehrtwende nicht als „Kritik am Johann Padutsch“verstanden wissen.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria