Er gilt als der Vorzeigelehrer
Umtriebig. Konrad Steiner wurde mit 53 Preisen ausgezeichnet – ein Rekord. In den Sommerferien arbeitet er an Lehrmitteln für Kindergartenkinder.
ELIXHAUSEN (SN). Das erste, was der Besucher zu Gesicht bekommt, wenn er Konrad Steiner in der Höheren landund forstwirtschaftlichen Schule in Ursprung trifft, ist der neueste Forschungsbericht. Auf 51 Seiten ist da nachzulesen, was Steiners Schüler über die „Verkalkung“bei Gehirnzellen herausgefunden haben. Es ist das jüngste einer ganzen Reihe von Projekten, für die Steiner bzw. seine Schule ausgezeichnet worden ist.
53 Preise in 15 Dienstjahren und Schüler, die sich in Scharen für sein Freifach Gen- und Biotechnologie anmelden: Steiner scheint all das zu haben, was den wirklich guten Lehrer ausmacht. Und was ist das, Herr Steiner?
„Es ist die Begeisterung für das Fach und die Freude, diese Begeisterung zu vermitteln“, sagt der 43-Jährige. Dazu gehö- re auch, junge Menschen als „gleichwertige Partner“zu respektieren. Und dann brauche es noch Humor: „Das ist ein ganz wichtiger Faktor.“
Eine Schule hält nur einen Lehrer wie Steiner aus. Wolfgang Stehrer,
Direktor
Erste Unterrichtserfahrung sammelte der studierte Biologe und Mathematiker, als er neben seiner Arbeit als Forschungsassistent am Institut für Mineralogie der Uni Salzburg einzelne Stunden in Ursprung übernahm. Irgendwann ließ er die Uni bleiben und widmete sich ganz der Schule. Nebenbei entwickelte er mit einer Kollegin die „Spürnasenecke“– Unterrichtsmittel, mit denen Kindergartenkinder für die Naturwis-
begeistert werden senschaften sollen.
Steiners Arbeitsweise lässt sich indes nicht ohne Weiteres auf alle Fächer übertragen. Beispiel Physik: „Ich habe da heuer in vier Klassen neun Nachprüfungen. Bei ein paar Schülern schaffe ich es einfach nicht, sie zu motivieren. Das darf einen aber nicht frustrieren.“
Auch können nicht alle unterrichten wie Steiner. So müssen seine Lehrerkollegen akzeptieren, dass Schüler teilweise länger nicht im Unterricht erscheinen, weil sie mit Steiner Tage im Labor verbringen. „Eine Schule hält nur einen Lehrer wie ihn aus“, sagt Direktor Wolfgang Stehrer, der seinen Mitarbeiter allerdings zu den „Edel-Lehrern“zählt – „jenen, denen man die Arbeit nicht anschaffen muss, die sich selbst um die Arbeit reißen.“
Wenn Steiner von seinen nächsten Projekten erzählt, ist er kaum zu stoppen. Er selbst bezeichnet sich als „hyperaktiv“– und das will er auch im Sommer sein. „Wir entwickeln die ,Spürnasenecke‘ weiter. Dafür habe ich den August reserviert.“