Schwarzl nimmt
Zuschauer. Das Olympiaaufgebot ist nominiert, sein Name fehlt: Der Zehnkämpfer muss aus gesundheitlichen Gründen länger pausieren.
SALZBURG (SN). Am Freitag prangten noch die Olympischen Ringe vom Profilfoto auf Roland Schwarzls FacebookSeite, untermalt vom Motto „impossible is nothing“. Das Unmögliche bedeutet für den Salzburger Zehnkämpfer ab sofort Rio de Janeiro 2016. Nachdem der Traum von Olympia in London geplatzt ist, will sich Schwarzl zuerst einmal eine Auszeit nehmen.
„In Absprache mit meinem Heilpraktiker darf ich kein Gesundheitsrisiko eingehen und muss mich weiter schonen“, teilte der 31-Jährige auf seiner Homepage mit. Das Olympialimit von 8000 Punkten war für ihn heuer außer Reichweite. Beim Meeting in Götzis Ende Mai musste er bereits nach dem vierten Bewerb, dem Hochsprung, aufgeben, weil ihn muskuläre Probleme im Oberschenkel plagten. Bereits beim Aufwärmen für den 100-MeterLauf zum Auftakt hatte es ihn „gezwickt“, aber der UnionSalzburg-Athlet wollte sich durchkämpfen.
Auch das Meeting zwei Wochen später in Kladno (CZE) stand unter keinem guten Stern. Beim 100-Meter-Lauf wurde er erst irrtümlich disqualifiziert, durfte dann aber doch weitermachen. Nach einem Totalausfall beim Stabhochsprung standen aber gerade einmal 6331 Punkte zu Buche. Die Europameisterschaft (Limit: 7800 Punkte) war damit auch kein Thema mehr.
2004 in Athen war Roland Schwarzl Zehnter geworden. Seither verfolgt ihn offenbar ein „Olympiafluch“. Für die Spiele in Peking vor vier Jahren war er trotz erbrachten Limits nicht nominiert worden. Diesmal war er mit seiner Frau und Trainerin Sandra sogar nach Saarbrücken übersiedelt, um bessere Bedingungen zu haben. Verletzungen, Krankheiten, Ungerechtigkeiten – all das habe „viel Substanz gekostet“, betont Schwarzl. Nach seiner Pause wolle er aber gestärkt zurückkommen und er zeigt sich kämpferisch: „Aufhören gibt es für mich sowieso nicht – dafür liebe ich diesen Sport viel zu sehr!“