Sms-affäre: Heftiger Streit um Abfertigungen
SALZBURG (SN). In der Affäre um einen beurlaubten, leitenden Mitarbeiter des Landestheaters ist als Nächstes der Theaterausschuss am Zug. Bei der nächsten Sitzung am 16. Juli soll die weitere Vorgehensweise beschlossen werden.
Bis zu dieser Sitzung soll auch ein Zwischenbericht einer Arbeitsrechtlerin und Psychologin vorliegen, auf dessen Basis entschieden werden soll. Was derzeit an Fakten auf dem Tisch liege – Vorwürfe wegen sexistischer SMS –, reiche nicht für eine Entlassung, hieß es am Sonntag aus dem Büro von LHStv. David Brenner (SPÖ).
Unterdessen wird die Affäre zunehmend zum Zankapfel innerhalb der Regierung. Grund sind die Zahlungen, die der Mitarbeiter bei seinem Ausscheiden aus den Landeskliniken kassiert haben soll und vom Landestheater möglicherweise noch kassieren könnte. Verantwortlich für die SALK sei Personallandesrat Sepp Eisl (ÖVP), heißt es dazu aus dem Büro Brenner. Was den Vertrag des umstrittenen Mitarbeiters mit dem Landestheater betreffe, könnten alle Mitglieder des Theaterausschusses jederzeit Einblick nehmen.
Die ÖVP lässt das nicht gelten. ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Mayer: „Die Führungsqualität von Brenner steht in massivem Zweifel und der Verdacht der Freunderlwirtschaft im Raum. Am Ende des Tages könnten die Abfertigungen für eine Person dem Steuerzahler 562.000 Euro kosten.“Unterdessen wandte sich wegen der Kritik auch SALKGeschäftsführer Burkhard van der Vorst in einem Schreiben an die Mitarbeiter. Dort heißt es, die Arbeit des Mitarbeiters sei „von einer Vielzahl von Spannungen mit Kollegen und Kolleginnen“begleitet gewesen. Eine Kündigung vor dem Ende der Vertragslaufzeit Ende 2011 wäre jedoch nicht durchfechtbar gewesen. „Die zugesagten und vertraglich vereinbarten Kosten bis dahin waren für die Landeskliniken damit jedenfalls nicht zu vermeiden.“