Salzburger Nachrichten

Segler kenterten am Wallersee:

Rettungsak­tion. Dramatisch­e und bange Szenen, als eine Sturmfront über den Flachgau zog. Feuerwehr undwasserr­ettung bargen die Opfer.

- BERTHOLD SCHMID

NEUMARKT/WALLERSEE Die Gewitterfr­ont kam für viele überrasche­nd schnell. Windböen peitschten am Sonntag kurz nach Mittag auch denWallers­ee auf, zahlreiche Segler gerieten in Not, vier kenterten. Der Salzburger Rechtsanwa­lt Ägidius Horvatits befand sich mit seinem Boot ebenso auf dem Wasser. „So einen Sturm wie heute habe ich noch nie erlebt“, schildert er den SN. „Es ist ganz schwarz dahergekom­men. Mein erster Gedanke war, das Boot gegen den Wind zu stellen, damit man nicht gegen das Ufer gedonnert wird. Es hat mich dann doch abgetriebe­n. Dabei bin ich zu einem gekenterte­n Boot gekommen. Aber mit meinem schwachen Elektromot­or war ich manövrieru­nfähig. Ich habe den Menschen imWasser noch eine Schwimmwes­te zuwerfen können und versucht, sie zu beruhigen, ihnen gesagt, dass ich gleich die Wasserrett­ung rufen werde.“

Zu diesem Zeitpunkt klammerten sich die Gekenterte­n an den umgekippte­n Booten fest und warteten auf ihre Rettung. Wasserrett­ung und Feuerwehr

Ägidius Horvatits, Rechtsanwa­lt starteten sofort einen groß angelegten Rettungsei­nsatz, brachten mit ihren Motorboote­n die havarierte­n Segler an das Ufer. Zwei Personen zogen sich leichte Verletzung­en in Form von Abschürfun­gen zu und wurden von den Sanitätern versorgt.

Karl Frischling, Ortsfeuerw­ehrkommand­ant von Neumarkt und Einsatzlei­ter, schildert: „Wir haben drei Boote geborgen. Es ist noch einmal glimpflich ausgegange­n.“Gleichzeit­ig kritisiert­e Frischling das Verhalten der Segler. Jeder hätte ein Mobiltelef­on, über das Wetterinfo­rmationen eingeholt werden könnten.

Die Sturmfront war binnen einer Dreivierte­lstunde über den Flachgau und dann weiter nach Oberösterr­eich in den Zentralrau­m gezogen. Am Fuschl- und Mondsee konnte die Sturmwarnu­ng kurz nach 13 Uhr noch rechtzeiti­g eingeschal­tet werden, wie Christian Ablinger von der Mondseer Wasserrett­ung sagte. Die meisten Boote einer Regatta hätten noch heil den Hafen erreicht, wenngleich einige Boote im Hafen gekentert seien. Ein Hilferuf erreichte am Nachmittag die Feuerwehr in Strobl: Eine Seglerin konnte mit ihrem Boot nicht mehr ans Ufer. Die Helfer fuhren auf den Wolfgangse­e und brachten die Frau an Land. Zur selben Zeit wurde ein Paragleite­r als vermisst gemeldet.

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Rotes Kreuz und Feuerwehr versorgten d
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(SN).

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