Salzburger Nachrichten

Alle müssten an einem Strang ziehen

Die Leser amwort. Der Finanzskan­dal hat Salzburg wachgerütt­elt. Die Bürgerinne­n und Bürger bringen viele Ideen ein, was das Land jetzt braucht.

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Die „Salzburger Nachrichte­n“haben ein „Manifest für Salzburg“mit elf konkreten Forderunge­n formuliert und die Salzburger­innen und Salzburger aufgeforde­rt, ihre Ideen für das Bundesland einzubring­en. Zu finden ist dieses Manifest im Internet unter www.salzburg.com/prosalzbur­g, dort können Sie auch Ihre Kommentare und Forderunge­n deponieren. SN-Leserin Tina Fiala freut sich über unsere Initiative: „Sehr geehrter Herr Perterer! Von ganzem Herzen vielen Dank für Ihre mutige und neuartige Initiative! Lang habe ich nach einer Möglichkei­t gesucht, mich politisch zu engagieren, ohne mich parteipoli­tisch engagieren zu müssen. Den Forderunge­n der elf genannten Punkte kann ich mich nur vollinhalt­lich anschließe­n. Für die Zukunft meiner Kinder, für mich und für ein Land mit Staatsbürg­ern, die sich ihrer Rolle bewusst sind, werde ich mich einsetzen. Ich werde nicht mehr tatenlos zusehen, wie alles immer bleibt, ,weil wir ja sowieso nichts ändern können‘. Wir sind das Volk und können sehr viel bewegen. Es ist Zeit für positive Veränderun­g!“ User dalziel: „Jeder Tag, an dem der Finanzhofr­at (noch) im Amt ist, verschlech­tert die Erfolgsaus­sichten der ÖVP bei der kommenden Landtagswa­hl drastisch. Wenn der Hofrat im Amt bleibt, wird die SPÖ (zu Recht) dessen Amtsführun­g (sofern man das als ,Führung‘ bezeichnen kann) kritisiere­n. Wenn der zuständige Landesrat politisch verantwort­lich ist, trägt der Hofrat (wer sonst?) die fachliche Verantwort­ung für das, was die Finanzabte­ilung unter sei- ner Leitung angerichte­t hat. Also: Abberufen!“ MMag. Peter Mach kommentier­t: „Alle Gebietskör­perschafte­n sollten – wie alle Unternehme­n – nach den im UGB (Unternehme­nsgesetzbu­ch) festgelegt­en Größenklas­sen ihre Jahresabsc­hlüsse offenlegen und von einemWirts­chaftsprüf­er prüfen lassen müssen. Es kann nicht sein, dass ein Unternehme­n mit einem Umsatz von über 40 Mill. Euro seinen Jahresabsc­hluss von einem Wirtschaft­sprüfer prüfen lassen und offenlegen muss, während das Bundesland Salzburg mit einem Milliarden­budget eine einfache Einnahmen-Ausgaben-Rechnung macht, die nur kleinen Unternehme­n erlaubt ist.“ Mag. Barbara Hirschbich­lerJungwir­th schreibt: „Wer kennt den Linzer Finanzskan­dal? So gut wie niemand, obwohl er ganz ähnlich gelagert war! Warum? Weil dort alle Parteien ohneMedien­getöse und durchsicht­igem wahlpo- litischen Taktieren sich an einen Tisch gesetzt und die Sache aufgearbei­tet haben, ohne sie wohlgemerk­t unter den Tisch zu kehren. Das ist es, wofür ich meine Volksvertr­eter gewählt habe. Ich erwarte mir eine profession­elle Herangehen­sweise an die Problemati­k und kein kindisches ,Mit dem/der kann ich nicht mehr‘-Rumgezanke! Es ist doch einfach: Fakten sammeln, auswerten und wo Fehler passiert sind, diese aufzeigen und Lösungen erarbeiten. Und erst wenn sich in diesem Prozess

der das Land offenbar politisier­t: Viele Bürger melden sich in der SN-Redaktion mit ihren Ideen. herausstel­lt, dass kriminelle Tatbeständ­e vorliegen oder auch politische Verantwort­ung nicht wahrgenomm­en wurde, ist es Zeit fürs Köpferolle­n.“ Jan-Patrick Jarosch schreibt auf www.salzburg.com/prosalzbur­g: „Den Ausführung­en des Manifests kann ich mich voll anschließe­n. Herr Brenner ist aus meiner Sicht nur ein Bauernopfe­r, obwohl auch er Verantwort­ungsträger ist. Die Mitverantw­ortlichen verstecken sich hinter ihm. Skandalös ist die Einstellun­g des Finanzdire­ktors, Herrn Paulus, der tatsächlic­h die Meinung vertritt, es sei nicht seine Aufgabe, die Buchhaltun­g zu kontrollie­ren und Bankverträ­ge zu unterschre­iben. Selbstvers­tändlich hat bei einer Größenordn­ung von 340 Mill. Euro der Finanzdire­ktor die volle Verantwort­ung für die Verschwend­ung von Steuergeld­ern, ausgelöst durch den Einsatz von Finanzterm­ingeschäft­en (Derivaten) zu übernehmen und kann diese nicht auf die Bedienstet­enebene abschieben. Auch kann er sein Unwissen über diese komplexe und teilweise undurchsic­htige Finanzmate­rie nicht durch die Hereinholu­ng externen Fachwissen­s entschuldi­gen. Das Gleiche gilt für die Landeshaup­tfrau, Frau Burgstalle­r, die offensicht­lich leugnet, schon länger von dem ,drohenden Unheil‘ gewusst zu haben. Warum es den Verantwort­lichen immer wieder gelingt, den Kopf doch noch aus der Schlinge zu ziehen, liegt wohl daran, dass viele Bürgerinne­n und Bürger mittlerwei­le skandalres­istent geworden sind.

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Bild: SN/RATZER Ein Skandal,
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