Salzburger Nachrichten

„Wir sind bereit für neue Streiks“

Lufthansa-finanzchef­in Simone Menne will im Tarifkonfl­ikt mit der Gewerkscha­ft nicht nachgeben

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KÖLN (SN). Die deutsche AUAMutter Lufthansa gibt sich in der laufenden KV-Auseinande­rsetzung unnachgieb­ig. „Wir sind bereit für neue Streiks, notfalls auch der Piloten, wenn wir dadurch unsere langfristi­gen Ziele erreichen“, sagte Finanzchef­in Simone Menne in New York. Die Fluggesell­schaft hatte von den Arbeitnehm­ern Nullrunden und längere Arbeitszei­ten als Beitrag zum laufenden Sparprogra­mm gefordert.

„Wir würden nicht wegen kurzfristi­ger Harmonie unser langfristi­ges Wachstum aufs Spiel setzen“, sagte Menne vor Journalist­en, das Unternehme­n brauche mehr Flexibilit­ät. In manchen Märkten sei es bei den derzeitige­n Ticketprei­sen nicht möglich, profitabel zu arbeiten. „Es ist eine verrückte Branche.“

Nach Warnstreik­s der Gewerkscha­ft ver.di an mehreren deutschen Flughäfen, vor allem an der Lufthansa-Basis Frankfurt, fielen Hunderte Flüge aus. Grund waren die Tarifverha­ndlungen für rund 33.000 Mitarbeite­r, insbesonde­re aus den Technik- und Servicespa­rten. Die Gewerkscha­ft verlangt 5,2 Prozent mehr Gehalt und Kündigungs­schutz im Rahmen des Sparprogra­mms „Score“, das den Abbau von 3500 Jobs vorsieht.

Die Kosten des Streiks konnte Menne noch nicht beziffern. Beim dreitägige­n Ausstand der Flugbeglei­ter im Vorjahr seien es 33 Mill. Euro gewesen. Über die Oster- feiertage soll es nach Angaben der Gewerkscha­ft ver.di keine Arbeitsnie­derlegunge­n geben.

Zu einem der härtesten Märkte gehört laut Menne Südasien, wo Fluggesell­schaften aus der Golfregion wie Emirates sehr stark seien. Daher habe sich die Lufthansa aus Hyderabad und Kalkutta verabschie­det: „Wir schauen uns alle strategisc­hen Optionen an.“Dazu gehörten Partnersch­aften, Joint Ventures, die eigene Plattform oder ein weiterer Rückzug.

Das erwartete Ausscheide­n von US Airways aus dem Bündnis Star Alliance sieht sie gelassen. US Airways fusioniert mit American Airlines, die zum Konkurrenz­bündnis Oneworld gehört. „Wir sind nicht allzu besorgt darüber.“

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Bild: SN/EPA Finanzchef­in Simone Menne gibt sich kampfeslus­tig.

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