Salzburger Nachrichten

Frostiger März macht die Pisten perfekt

Eisig. Später Wintereinb­ruch und frühe Ostern bringen einen guten Saisonschl­uss für den Tourismus.

- ANTON PRLIC

SALZBURG (SN). Es ist ein Saisonausk­lang ganz nach Wunsch der Touristike­r. Am Montag und am Dienstag wurden die Pisten im ganzen Land noch einmal angezucker­t, am Wochenende soll das Wetter wieder freundlich­er werden. In allen Bezirken freut man sich über gute Pistenverh­ältnisse bis über das Osterwoche­nende hinaus.

Besonders günstig ist das Wetter für Skigebiete in niederen Lagen. Gaißau-Hintersee hatte in wärmeren Jahren immer wieder mit der Schneesich­erheit zu kämpfen. Kassierin Anneliese Höllbacher ist jetzt erleichter­t: „Es ist herrlich. Wir hatten schon eine zwei Meter dicke Schneedeck­e. Jetzt sind die Pistenverh­ältnisse perfekt.“

Jetzt könnten die Lifte problemlos bis zum Ostermonta­g fahren. „Da müsste es schon zwei Wochen durchregne­n, um uns die Piste noch kaputt zu machen. Wir müssen jetzt nicht zittern.“Die Saison sei generell sehr gut verlaufen, nur die Son- ne hätte sich laut Höllbacher etwas öfter zeigen sollen.

Innergebir­g ist die Stimmung bei den Touristike­rn ähnlich. Peter Oberreiter vom Tourismusv­erband Flachau bringt es auf den Punkt: „Das Wetter ist perfekt, die Pisten sind ausgezeich­net.“Nur ganz so kalt bräuchte es nach seinem Geschmack jetzt nicht mehr sein. Pulverschn­ee sei zwar fein, zur jetzigen Zeit würden sich die Skifahrer aber wärmere Temperatur­en erwarten.

Besonders günstig sei heuer der frühe Ostertermi­n. „Die Saison ist kompakt“, sagt Oberreiter. Derzeit seien die Hotels im Ort zu 90 Prozent ausgelaste­t. Bei späteren Ostertermi­nen könne es durchaus Engpäs- se geben. Die Gäste blieben dann aus, Saisonkräf­te müssten aber bis zu Ostern behalten werden. Das sei vor allem nächstes Jahr ein Problem – wenn der Ostersonnt­ag auf den 20. April fällt. Oberreiter formuliert deshalb auch einen Wunsch an den neuen Papst: „Er soll Ostern immer auf Ende März verlegen.“

Ähnlich sieht das Marco Pointner vom Tourismusv­erband Zell am See. Durch das Skifahren auf dem Gletscher in Kaprun ist man hier aber etwas entspannte­r, was den Ostertermi­n betrifft. „Eine Woche später hätte uns auch noch gepasst“, sagt Pointner. Auf der Schmittenh­öhe würde man heuer jedenfalls noch bis zum 14. April fahren können, auf dem Gletscher noch bis in den Mai. Auch hier sei man über die Ostertage gut gebucht. „Aber einige Zimmer haben wir natürlich noch frei“, sagt Pointner.

Über Schneeverh­ältnisse „wie im Jänner“freut sich Doris Fuchs vom Tourismusv­erband St. Margarethe­n. In dem Lungauer Skigebiet sei die Schneesich­erheit ohnehin sehr hoch. Die Buchungsla­ge sei allerdings ähnlich wie im Vorjahr. „Die Gasthäuser sind gut ausgelaste­t, einen Rückgang bemerken wir bei den Ferienwohn­ungen.“Durchmisch­t ist auch die Lage bei den beiden VierSterne-Hotels: Eines habe nur die Hälfte der Gäste des Vorjahres, das zweite habe sich aber von 25 auf 70 Prozent Auslastung steigern können.

Den Grund für die späte Kälte nennt Josef Haslhofer von der ZAMG Salzburg. „In Norwegen und Russland liegt derzeit sehr viel Schnee. Von dort strömt kalte Luft zu uns.“So ein Phänomen gebe es vor allem im Februar.

Ende März ist diese Wetterlage sehr ungewöhnli­ch. In Salzburg hatte es das letzte Mal vor zehn Jahren nach dem 20. März einen ganzen Tag langMinust­emperature­n. In Ostösterre­ich war dies 1958 das letzte Mal der Fall. Lang wird uns die Kälte aber nicht erhalten bleiben: Ab Donnerstag wird es wieder wärmer, es bleibt aber wechselhaf­t.

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