Frostiger März macht die Pisten perfekt
Eisig. Später Wintereinbruch und frühe Ostern bringen einen guten Saisonschluss für den Tourismus.
SALZBURG (SN). Es ist ein Saisonausklang ganz nach Wunsch der Touristiker. Am Montag und am Dienstag wurden die Pisten im ganzen Land noch einmal angezuckert, am Wochenende soll das Wetter wieder freundlicher werden. In allen Bezirken freut man sich über gute Pistenverhältnisse bis über das Osterwochenende hinaus.
Besonders günstig ist das Wetter für Skigebiete in niederen Lagen. Gaißau-Hintersee hatte in wärmeren Jahren immer wieder mit der Schneesicherheit zu kämpfen. Kassierin Anneliese Höllbacher ist jetzt erleichtert: „Es ist herrlich. Wir hatten schon eine zwei Meter dicke Schneedecke. Jetzt sind die Pistenverhältnisse perfekt.“
Jetzt könnten die Lifte problemlos bis zum Ostermontag fahren. „Da müsste es schon zwei Wochen durchregnen, um uns die Piste noch kaputt zu machen. Wir müssen jetzt nicht zittern.“Die Saison sei generell sehr gut verlaufen, nur die Son- ne hätte sich laut Höllbacher etwas öfter zeigen sollen.
Innergebirg ist die Stimmung bei den Touristikern ähnlich. Peter Oberreiter vom Tourismusverband Flachau bringt es auf den Punkt: „Das Wetter ist perfekt, die Pisten sind ausgezeichnet.“Nur ganz so kalt bräuchte es nach seinem Geschmack jetzt nicht mehr sein. Pulverschnee sei zwar fein, zur jetzigen Zeit würden sich die Skifahrer aber wärmere Temperaturen erwarten.
Besonders günstig sei heuer der frühe Ostertermin. „Die Saison ist kompakt“, sagt Oberreiter. Derzeit seien die Hotels im Ort zu 90 Prozent ausgelastet. Bei späteren Osterterminen könne es durchaus Engpäs- se geben. Die Gäste blieben dann aus, Saisonkräfte müssten aber bis zu Ostern behalten werden. Das sei vor allem nächstes Jahr ein Problem – wenn der Ostersonntag auf den 20. April fällt. Oberreiter formuliert deshalb auch einen Wunsch an den neuen Papst: „Er soll Ostern immer auf Ende März verlegen.“
Ähnlich sieht das Marco Pointner vom Tourismusverband Zell am See. Durch das Skifahren auf dem Gletscher in Kaprun ist man hier aber etwas entspannter, was den Ostertermin betrifft. „Eine Woche später hätte uns auch noch gepasst“, sagt Pointner. Auf der Schmittenhöhe würde man heuer jedenfalls noch bis zum 14. April fahren können, auf dem Gletscher noch bis in den Mai. Auch hier sei man über die Ostertage gut gebucht. „Aber einige Zimmer haben wir natürlich noch frei“, sagt Pointner.
Über Schneeverhältnisse „wie im Jänner“freut sich Doris Fuchs vom Tourismusverband St. Margarethen. In dem Lungauer Skigebiet sei die Schneesicherheit ohnehin sehr hoch. Die Buchungslage sei allerdings ähnlich wie im Vorjahr. „Die Gasthäuser sind gut ausgelastet, einen Rückgang bemerken wir bei den Ferienwohnungen.“Durchmischt ist auch die Lage bei den beiden VierSterne-Hotels: Eines habe nur die Hälfte der Gäste des Vorjahres, das zweite habe sich aber von 25 auf 70 Prozent Auslastung steigern können.
Den Grund für die späte Kälte nennt Josef Haslhofer von der ZAMG Salzburg. „In Norwegen und Russland liegt derzeit sehr viel Schnee. Von dort strömt kalte Luft zu uns.“So ein Phänomen gebe es vor allem im Februar.
Ende März ist diese Wetterlage sehr ungewöhnlich. In Salzburg hatte es das letzte Mal vor zehn Jahren nach dem 20. März einen ganzen Tag langMinustemperaturen. In Ostösterreich war dies 1958 das letzte Mal der Fall. Lang wird uns die Kälte aber nicht erhalten bleiben: Ab Donnerstag wird es wieder wärmer, es bleibt aber wechselhaft.