Zumthema Bettler in Salzburg
Zu diesem Thema möchte ich auf das Buch „Gnigler Gschichten“, gesammelt von Hans Holztrattner, aufmerksam machen. Es beinhaltet lustige, spannende und zum Teil auch traurige Geschichten und Erlebnisse. Einer der Mitautoren dieses Buches, Hans Liedl (geb. 1921), hat seine Erinnerungen an Kindheit und Jugend aufgeschrieben. Er erzählt von der Zeit während und nach dem Krieg, wie arm die Leute damals waren, kaum jemand hatte zu essen. Die Kinder wurden betteln geschickt und durften erst nach Hause kommen, wenn sie etwas Essbares ergattern konnten. Viele Mäuler waren zu stopfen, die Bevölkerung hat zusammengeholfen und jene, die etwas gehabt haben, haben das wenige mit den ganz Armen geteilt. Unsere Großeltern und Eltern haben diese Zeit miterlebt. Derzeit leben wir in einem Überfluss, den man sich zu jener Zeit kaum vorstellen konnte. DasWarenangebot überfordert die Nachfrage, viele Leute leiden an Übergewicht. Wir leben auf einer Insel. Leute in unseren Nachbarstaaten geht es genauso schlecht wie unserer Vorgängergeneration während und nach den Kriegen. Wir dürfen dankbar sein, in Österreich leben zu dürfen. Es gibt aber auch in Österreich sehr, sehr viele Menschen, die sich nur das Allernotwendigste oder kaum das leisten können. Bett- ler aus Rumänien oder Ungarn machen uns betroffen. In Österreich würde wohl niemand auf die Idee kommen, seine behinderten Verwandten vor einem Supermarkt abzustellen und zu hoffen, dass jemand Geld in den Becher spendet. Niemand auf der Erde verdient es, seine Behinderung zur Schau stellen zu müssen. In den meisten Teilen unsererWelt gehört das zum Tagesgeschehen. Ulrike Ellmauer 5020 Salzburg