Rekordjagd bei 38,6 Grad
Sommer. Waidhofen ist der neue Hitzepol Österreichs. Mit dem Sommer ist es in den kommenden zweiwochen aber vorbei.
WIEN, SALZBURG (SN, APA). Der bisher heißeste Tag des Jahres hat seinem Namen alle Ehre gemacht: Am gestrigen Donnerstag fiel in Österreich der bisherige Allzeithitzerekord im Juni. SchwitzHauptstadt der Alpenrepublik war mit sage und schreibe 38,6 Grad Celsius Waidhofen an der Ybbs. Heiß war es auch in Weyer mit 36,7 Grad, dicht gefolgt von St. Pölten (36,5) und Schärding (36,3). An 198 Messpunkten wurden Werte über 30 Grad registriert, 15 davon schafften es über 35 Grad – angeführt von Golling mit 35,7 Grad sowie Salzburg-Freisaal und Wieselburg mit je 35,6 Grad. In der Wiener Innenstadt kletterten die Temperaturen auf 35,3 Grad.
Wer konnte, ist zur Abkühlung in das kühle Nass geflüchtet: Das Schönbrunnerbad in Wien hatten am Donnerstag bis zum späten Nachmittag rund 1000 Badegäste gestürmt. Im Freibad Bergxi in Bergheim im Salzburger Flachgau waren es knapp 1500, die im Wasser plantschten.
In 56 Gemeinden wurden diese Woche die Junirekorde der vergangenen Jahre gebrochen. Sogar eine Uraltbestmarke aus dem Jahr 1950 wurde übertroffen: In Bad Ischl hatte es am 30. Juni 1950 exakt 35 Grad Celsius. Bereits am Mittwoch war dieser Langzeitrekord Geschichte – die Quecksilbersäulen stiegen auf 35,7 Grad. In Litschau imWaldviertel lag der höchste gemessene Wert 56 Jahre lang bei 33 Grad – bis Dienstag, wo 33,6 Grad gemessen wurden. Auch der Rekordwert von 33 Grad am 21. Juni 2000 in Ried im Inn- kreis (OÖ) gehört nun der Vergangenheit an: 34,4 Grad lautet die neue Bestmarke. In den vergangenen 139 Jahren war es in Kremsmünster (OÖ) noch nie so heiß wie am Dienstag (34,1 Grad). Mit 35,7 Grad wurde auch der 139-jährige Rekord in der Stadt Salzburg gesprengt. Am Hahnenkamm auf 1794 Metern Seehöhe hatte es beeindruckende 24,3 Grad.
In den kommenden Tagen verabschiedet sich die Hitze: Bereits heute, Freitag, kühlt es ab. Im Westen ziehen erste Wolken auf, die Tageshöchstwerte liegen zwischen 24 und 27 Grad. Am Samstag wird es auch im Norden nass. Bis zum Montag breiten sich die Regenschauer und Gewitter auf das ganze Land aus mit Werten zwischen 14 bis 22 Grad. Der Trend setzt sich fort: „Im Laufe der kommende Woche können die Temperaturen weiter runtergehen mit Werten zwischen 13 und 17 Grad“, prognostiziert Kathrin Götzfried von der ZAMG. Eine Besserung ist nicht in Sicht: „Aber der Sommer hat erst angefangen.“