Salzburger Nachrichten

Bei Dayli müssen rund 300 Mitarbeite­r gehen

Sanierung. Die Drogeriema­rktkette Dayli muss weniger Filialen schließen als befürchtet, sucht aber noch immer einen Investor.

- GERALD STOIBER

PUCKING (SN). Nicht zuletzt die Schockwell­en durch die Großpleite des Baukonzern­s Alpine warfen die Frage auf, wie es eigentlich mit der Firma Dayli weitergeht, dem Nachfolger der Drogeriema­rktkette Schlecker mit 885 Filialen. Seit Monaten sucht das Unternehme­n ja nach einem neuen Investor – Geschäftsf­ührer Peter Krammer versichert­e am Donnerstag einmal mehr: „Wir sind nach wie vor überzeugt, dass das gelingt. Die Prüfungen sind beendet, aber die Verhandlun­gen sind eben noch nicht endgültig abgeschlos­sen.“

Seit Donnerstag­nachmittag steht die weitere Vorgangswe­ise etwas genauer fest: Nach Angaben des Betriebsra­tes müssen deutlich weniger Filialen geschlosse­n werden als ursprüngli­ch angenommen. Es werden 103 Filialen demnächst zugesperrt– und nicht 186, wie Ende Mai angekündig­t. Damals waren beim Frühwarnsy­stem des Arbeitsmar­ktservice vorsorglic­h bis zu 560 Mitarbeite­r zur Kündigung angemeldet worden. Jetzt sollen rund 40 Prozent weniger Dayli-Beschäftig­te ihre Jobs verlieren, aber das sind immer noch mehr als 300, darunter knapp 15 im Lager Gröbming, das aufgelasse­n werden soll. Wie viele Beschäftig­te in Salzburger Filialen betroffen sind, ist noch unklar. Ursprüngli­ch war geplant, 16 der 67 Standorte in Salzburg zu schließen, es sollte 51 Mitarbeite­rn gekündigt werden.

Betriebsra­tsvorsitze­nde Eszter Udvardy betonte, derzeit würden die Mitarbeite­r über den Sozialplan informiert. „Positiv ist, dass 83 Filialen mehr bleiben.“Unter den zu schließend­en Standorten seien etliche, die schon seit Jahren nicht mehr rentabel seien.

Die Dayli-Betriebsrä­te sind nicht bei der Gewerkscha­ft. GPAVizeche­f Karl Proyer riet den Betroffene­n davon ab, einvernehm­liche Lösungen zu akzeptiere­n, denn für Härtefälle seien angeblich nur 51.000 Euro vorgesehen.

Die Kündigunge­n können ab dem 29. Juni ausgesproc­hen werden. Geschäftsf­ührer Krammer sagte, solange die Lieferante­n zu Dayli hielten, „kann nichts passieren“. Seit Donnerstag und noch bis morgen, Samstag, gibt es einmal 40 Prozent Rabatt auf das Dayli-Sortiment, um mehr Kunden anzulocken.

 ?? Bild: SN/DPA ?? Dayli wird 103 seiner insgesamt 885 Filialen schließen.
Bild: SN/DPA Dayli wird 103 seiner insgesamt 885 Filialen schließen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria