Wirbel um Container im Grünen
Ärger. Verkaufsstände und Container aus Blech, die ein Bäcker mitten im Grünland aufgestellt hat, sorgen in Wals für Unmut.
WALS-SIEZENHEIM (SN). Für Aufregung in Wals-Siezenheim sorgen zurzeit Container und mobile Verkaufsstände einer örtlichen Bäckerei. Sie stehen direkt an der B1 nahe demWalserberg – aber im Grünland.
Ursprünglich wollte Firmenchef Alois Jobst auf der Pachtfläche einen mobilen Marktplatz errichten: Er plant, Brot zu verkaufen – und wollte auch Platz schaffen, damit sich andere Standler und regionale Produzenten einmieten können.
Die Gestaltung des Marktplatzes – zurzeit sind es zwei fahrbare Stände und zwei Aluminiumcontainer – rief aber Kritiker auf den Plan. Einer ist Michael Becker, Direktor des Freilichtmuseums in Großgmain. Becker, der hier ausdrücklich als Privatperson auftritt, spricht von einem „klassischen Negativbeispiel“: „Für mich ist das ein Abstellplatz für Container kurz vor der Grenze – aber kein Markt. Container sind da landschaftlich und ortsbildmäßig absolut unmöglich. Das muss man gestalterisch anders lösen.“Er sorgt sich insbesondere um das erweiterte Entree des Freilichtmuseums, das mit einem historischen Traktor an der Kreuzung gleich gegenüber für die Weiterfahrt nach Großgmain wirbt. AndereWalser meinen hinter vorgehaltener Hand: „Wenn die Stände wenigstens aus Holz wären, könnte man darüber reden.“
Am Donnerstag fand vor Ort ein Lokalaugenschein der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung (BH) statt. Durchgeführt hat ihn Gewerbereferentin Karin Gföllner. Hintergrund war der Antrag von Jobst auf eine Betriebsanlagengenehmigung. Gföllners Resümee: „So, wie Herr Jobst es sich vorstellt, geht es nicht. Fahrbare Verkaufsstände sind im Grünland möglich. Die fixen Container sind das Problem. Die sind baubehördlich bewilligungspflichtig, auch wenn sie kein fixes Fundament haben.“Wird es Konsequenzen geben? Gföllner: „Es wird ein Strafver- fahren eingeleitet. Dann wird Jobst aufgefordert, ein Bauansuchen zu stellen. Wenn er die dafür nötige Baulandwidmung nicht bekommt, wird die BH ein Beseitigungsverfahren einleiten.“
Projektwerber Alois Jobst sagt, er bemühe sich um eine andere Widmung. „Es wird mangels Interessenten auch kein großer Marktplatz, sondern ich will nur Brot, Lebensmittel und kleine Imbisse verkaufen.“Die Container seien nötig, weil sie die Infrastruktur sicherten, betont Jobst: Dadurch gebe es Strom-, Wasserund Kanalanschluss und zwei WC für die Mitarbeiter.“Gföllner: „Strom- und Wasserzuleitung wären auch anders möglich. Notfalls wäre für die WC sogar ein Container möglich, aber ein kleiner.“Nachsatz: „Für die Umwidmung und Fragen des Ortsbilds ist die Gemeinde zuständig.“