Wahnsinnige Verkehrsidee
Eine Flaniermeile in der Griesgasse will man also, durch die der öffentliche Verkehr fährt. Wie das geht, sieht man in der Theatergasse. Auch dort fährt nur der öffentliche Verkehr, aber als Flaniermeile würde man diese Gasse wohl niemals bezeichnen, ganz im Gegenteil, vor Kurzem gab es dort eine Tote zu bedauern.
Von Liefering, Lehen und Mülln soll man dann durchs Neutor fahren, wenn man ins Nonntal oder in die Alpenstraße will, oder offenbar über die ohnehin bereits jetzt überlastete Lehener Brücke und Schwarzstraße, die am Nadelöhr Staatsbrücke endet und auch schon jetzt zweispurig bis zum Kurhaus steht, wenn nur ein Taxi vor dem Hotel Sacher kurz in zweiter Spur hält. Aber vor dem Haus der Natur, dem Mönchsbergaufzug, dem Republic (immerhin Festspielstätte), also dort, wo sich Menschen, Touristengruppen, Kinder- und Schulgruppen tummeln, soll jetzt die Hauptkreuzung kommen, wo gleichzeitig der Rotkreuzparkplatz angefahren werden sollte. Gleichzeitig will man ein Megabad (keine Hundehütte, Originalton BM) mitten in der Stadt bauen, dessen Besucher wo parken? In der schmalen Auerspergstraße? Oder in der Schwarzstraße, wo man gerade erst festgestellt hat, dass sich die Autofahrer nicht einmal an die rote Fußgängerampel halten, die sich direkt vor der an das Bad angrenzenden Schule befindet. Oder soll der Kurpark zum Parkplatz umgebaut werden? Wenn ich an das Rupertusbad in Reichenhall oder die Watzmanntherme denke, müsste man dann aber auch noch den Mirabellgarten als Parkplatz dazu nehmen, um die notwendigen Kapazitäten zu decken. Oder soll in das überdimensionierte Bad ohnehin niemand kommen? Dann brauchen wir es auch nicht, was ich sowieso glaube. Greift in Salzburg wirklich derWahnsinn um sich? Raus mit dem Individualverkehr aus der Stadt, Park-&-Ride-Parkplätze und Megabad an den Stadtrand und nicht noch mehr Verkehr anziehen, wäre das Ziel . . . aber wen interessiert’s? Dr. Petra Patzelt 5020 Salzburg