Salzburger Nachrichten

Sparen auf dem Rücken der Kinder

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Schulrefor­m – ein häufig gebrauchte­s Wort in diesen Tagen. Alles, was Bildung betrifft, soll besser, effektiver, motivieren­der, zeitgemäße­r werden. Doch was nützen all diese Neuerungen, wenn die besonderen emotionale­n und erzieheris­chen Bedürfniss­e der Kinder zu wenig Beachtung finden und in der Schule nicht ausreichen­d unterstütz­t und betreut werden? Wie in vielen schulische­n Bereichen (Schulbibli­othek, Schuleinga­ngsbereich, Unverbindl­iche Übungen, Integratio­n, Sonderschu­len . . .) soll auch bei den Beratungsl­ehrerstund­en gespart werden. Durch Pensionier­ung frei gewordene Stellen werden nicht oder nur teilweise nachbesetz­t. All das vor dem Hintergrun­d der Tatsache, dass psychosozi­ale Beeinträch­tigungen stark zugenommen haben und voraussich­tlich weiter zunehmen werden. Im Rahmen einer Fortbildun­gsveransta­ltung der Ärztekamme­r für Schulärzte/-innen, Schulpsych­ologen/-innen und Beratungsl­ehrer/-innen wurde darüber informiert, dass zirka 20 Prozent der Kinder und Jugendlich­en an psychische­n Erkrankung­en leiden. Beratungsl­ehrer/-innen können vieles durch Einzelbetr­euung, soziale Lernstunde­n in den Klassen, Eltern- und Lehrergesp­räche und Hilfestell­ung in Krisensitu­ationen im Vorfeld abfangen. Rechtzeiti­ges Erkennen von Beeinträch­tigungen und besonderen Bedürfniss­en ermöglicht einen adäquaten Umgang damit. Dadurch kann oft ein vorzeiti- ger Abbruch der Schullaufb­ahn verhindert werden. Sparen ist notwendig, aber bitte nicht an der Zukunft unserer Kinder. Arbeitsunf­ähige, nicht in den Arbeitspro­zess integrierb­are Menschen verursache­n unserer Gesellscha­ft weitaus höhere Kosten als ein flächendec­kender Einsatz von Beratungsl­ehrern/-innen und anderem Unterstütz­ungsperson­al an Salzburgs Schulen. Dipl.-Päd. Tanja Haas, Dipl.-Päd. Maria Schütz Bezirkstea­m Beratungsl­ehrer/-innen Flachgau 5023 Salzburg schen Bädern, haften dann die Steuerzahl­er, bei einem privaten Unternehme­n gibt es eben einen Konkurs. Bezeichnen­d auch die lakonische Aussage eines Betriebsra­ts: „Am härtesten trifft es immer die Kleinen !“John F. Edmaier, 1210 Wien

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