Ferien auf vier Pfoten
Die Urlaubszeit ist da und mit ihr die leidige Frage: Darf der pelzige Mitbewohner mit? Wenn ja, sind Chip, Impfungen und die Auswahl des richtigen Reiseziels die beste Voraussetzung für einen gemeinsamen Urlaub.
Edgar ist ein Foxterrier im besten Alter. Und ganz schön klug dazu. Aber eines versteht er bis heute nicht: Dass Marco und Jutta, seine geliebten Zweibeiner, ihn manchmal regelrecht versetzen. Ihn zu einer – zugegeben sehr netten – Tante bringen und dann ohne ihn dasWeite suchen.
Mit dem pelzigen Familienmitglied zu verreisen, ist zwar nicht schwierig, braucht jedoch Vorbereitung. Eine davon heißt „Chip“. Der etwa weizenkorngroße Transponder mit den ISO-Normen 11784 oder 11785 ist – neben einer gültigen Tollwutimpfung – Teil des neuen, von der EU-Kommission festgelegten Impfausweises, dem blauen „Pet-Pass“. DieserHeimtierausweis muss, ob Schengen oder nicht, ständig mitgeführt werden. Die früher üblichen Tätowierungen sind nur dann gültig, wenn sie vor 2011 angebracht wurden und noch gut lesbar sind. Welpen, Kätzchen und andere Jungtiere unter drei Monaten dürfen in manche Länder wie Finnland, Großbritannien, Irland, Italien, Malta, Schweden oder Zypern erst gar nicht eingeführt werden. Wer mit Hund – eventuell auch Katze oder Frettchen – verreisen möchte, sollte sich daher das Reiseziel gut aussuchen.
Für den Transport gilt: Anreise im eigenen Pkw ist ideal, sofern das Gepäck gut verstaut ist und das Tier genug Raum hat. Wichtig: Nie den Hund im Sommer allein im Auto lassen! Wer in Österreich bleibt, hat es gut. Hier zeigt man sich meist hundefreundlich, stellt in Gasthäusern einen Napf mit Wasser hin, und wenn der Hund einen Sprung in den kühlen See tut, stört das meist niemanden. Je nach Bundesland gilt jedoch Beißkorb- und Leinenpflicht, vor allem in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Im so beliebten Urlaubsland Italien sieht das schon ganz anders aus. Hier herrscht generellesHundeverbot an den Stränden in den Monaten Juli und August, wie übrigens in Belgien auch. Manche Gebiete wie Sardinien haben dies sogar auf Juni und September ausgeweitet. In Kroatien sind manche Strände teilweise für Hunde offen, vor allem im Bereich von Campingplätzen. Frankreich kennzeichnet die maritimen Hundezonen mit einem Sternchen, wer in den Norden möchte, hat mehr Auslauf – etwa an den deutschen Ost- und Nordseestränden oder in Skandinavien. Die meisten Strände sind ganzjährig für Edgar und seine Kollegen zugänglich. Und sogar die Anreise ist luxuriös: Hunde dürfen während der Fahrt an Bord der TT-Lines auf den Passagierdecks innen und außen an der kurzen Leine geführt werden, spezielle Hundetoiletten befinden sich auf den Außendecks und alle Fähren bieten zudem Haustierkabinen.
Flugreisen sind für Haustiere am unangenehmsten. Kleinere Hunde bis zu acht Kilogramm Gewicht oder auch Katzen dürfen in Box oder Tasche in der Kabine mitreisen. Größere Exemplare fliegen jedoch in der – bitte geräumigen – Transportbox im Frachtraum mit. Damit sollte man das Tier vor dem Flug bereits vertraut machen und den Platz vor allem rechtzeitig buchen. Doch das ist mehr Stress als Urlaub. Da würde sogar Edgar lieber zu Hause bleiben.