Salzburger Nachrichten

Zwei Hausdurchs­uchungen in Kärntner Landesregi­erung

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KLAGENFURT (SN-pef). In der Kärntner Landesregi­erung geben sich zurzeit Kriminalis­ten im Auftrag derWirtsch­afts- und Korruption­sstaatsanw­altschaft (WKStA) die Türklinke in die Hand. Es geht um die Aufarbeitu­ng von mutmaßlich­en Machenscha­ften, die FPK bzw. BZÖ als Landeshaup­tmannparte­ien zu verantwort­en haben.

Am Mittwoch beschlagna­hmten die Ermittler Unterlagen im Zusammenha­ng mit dem Kauf von Maltschach­er See, Hafnersee und einer Ferienanla­ge am Ossiacher See durch eine eigens dafür gegründete Gesellscha­ft des Landes Kärnten. Der Kaufpreis von 44Mill. Euro, heißt es in einem Bericht des Rechnungsh­ofs, sei um zehn bis zwölf Millionen Euro zu hoch und die Maklerprov­ision über dem gesetzlich­en Maximum gewesen. Wirtschaft­lich gesehen war der Deal auch in der Folge alles andere als ein Erfolg. Die erwartete Pacht von zwei Millionen Euro jährlich wurde nie eingenomme­n, sie lag ab 2011 bei 650.000 Euro. Ein Verkaufsve­rsuch 2010 scheiterte. In der Folge mussten fast 29 Mill. Euro außerorden­tlich abgeschrie­ben werden. Der vom Gericht bestellte Wirtschaft­sprüfer Johann Neuner schätzt den Schaden für das Land auf 20Mill. Euro plus Zinsen.

Bereits am Dienstag wurden Akten aus dem ehemaligen Büro von Ex-Landeshaup­tmann-Stellvertr­eter Uwe Scheuch (FPK) sichergest­ellt. Über einen ehemaligen Mitarbeite­r von Scheuch soll mittels Scheinrech­nungen an ein Medienunte­rnehmen öffentlich­es Geld dem Land entzogen worden sein. Der Schaden soll rund 60.000 Euro betragen. Hanno Stromberge­r, Anwalt eines mitbeschul­digten Medienunte­rnehmers, dazu: „Mein Mandant hat einen Fehler gemacht. Tatsächlic­h haben die Kärntner Steuerzahl­er für FPK und BZÖ gezahlt.“

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Bild: SN Die Idylle des Ossiacher Sees täuscht. Derzeit ermitteln Kriminalis­ten.

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