Offene Fragen zur Med-uni Linz
Der Rektor der Medizin-uni Graz fordert vollen Kostenersatz für Linzer Studenten
WIEN (SN-par). Des einen Freud, des anderen Leid? Das kommt für Josef Smolle, den Rektor der Medizinischen Universität Graz, nicht infrage. Deshalb fordert er vollen Kostenersatz, falls seine Uni wie geplant die vorklinische Ausbildung von Linzer Medizinstudenten übernehmen sollte. „Wenn das kommt, müssen wir das zusätzliche Budget dafür erhalten“, sagt er im SN-Gespräch.
Auf Dauer rechnet Smolle mit „mehreren Millionen Euro für rund 30 zusätzliche Stellen“. Nach dem Konzept für die LinzerMedizinfakultät sollen nicht nur die ersten 60 Studenten die ersten zwei Studienjahre in Graz absolvieren, sondern auch in Zukunft 120 der insgesamt 300 Linzer Studienanfänger ihr Vorklinikum in Graz machen. Das wären um ein Drittel mehr als die jetzigen 360 Studienanfänger pro Jahr in Graz.
Trotzdem macht sich Smolle wegen der Räumlichkeiten keine Sorgen. In Graz werde längst ausgebaut. „Wir haben den Bauleitplan Süd. Wenn wir den zügig umsetzen, sollten die Linzer Studenten kein Problem sein“, betont er.
Aber wer zahlt der Grazer Medizin-Uni den Aufwand für die Linzer Medizinstudenten? Das Finanzministerium, das 36 Mill. Euro aus seinen Reserven für das Projekt lockermacht, nicht, aber das Wissenschaftsministerium. So steht es in der Punktation zur ge- planten Kooperation zwischen Linz und Graz. Und so bestätigt man es auf SN-Anfrage: „Sollte die Medizinische Fakultät Linz realisiert werden, wird die Leistungsvereinbarung mit der Medizinischen Universität Graz entsprechend geändert.“
Woher will das Wissenschaftsministerium das Geld für die Unis nehmen? Zur Erinnerung: Die „Hochschulmilliarde“machte aus Spargründen bloß 750 Mill. Euro frisches Geld aus. Man wird sehen. Rektor Smolle freut jedenfalls die mögliche Zusammenarbeit von Graz und Linz. „Wir können dadurch unsere Forschung in vorklinischen Fächern intensivieren“, betont er.