Salzburger Nachrichten

Leichenfun­d gibt Rätsel auf

Die Tote hatte einen Sack über dem Kopf. Es gibt keine Hinweise auf eine Gewalttat

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STEYR (SN-veo, APA). Die Ermittler in Oberösterr­eich sind ratlos: Am vergangene­n Montag war eine 24-jährige Frau tot in ihrer Wohnung in Steyr entdeckt worden. Sie hatte einen Plastiksac­k über dem Kopf. Eine Obduktion ergab, dass weder Gewalteinw­irkung erfolgte, noch Ersticken oder Erdrosseln der Grund für die Todesursac­he waren. Am Mittwoch war noch unklar, wie die 24-Jährige zu Tode gekommen war. „Wir tappen im Dunkeln“, sagte Andreas Pechatsche­k von der Staatsanwa­ltschaft in Oberösterr­eich. „Die Bandbreite ist offen – von blödem Haushaltsu­nfall bis hin zu Mord.“Es könne aber zum jetzigen Zeitpunkt weder das eine noch das andere ausschließ­en.

Nachdem sich die Arbeiterin schon längere Zeit nicht mehr bei ihren Angehörige­n gemeldet hatte, erstattete­n diese eine Vermissten­anzeige bei der Polizei. Da- raufhin wurde die Wohnung der 24-Jährigen geöffnet. Dort fanden die Einsatzkrä­fte die Leiche der jungen Frau. Sie lag unter ihrem Bett und soll angeblich stark verwest gewesen sein. Bestätigun­gen seitens der Staatsanwa­ltschaft für die Verwesung gibt es allerdings nicht. Klar ist nur, dass die Frau bereits einige Tage abgängig war: „Wir sind gerade am Ermitteln, wann und wo sie zum letzten Mal gesehen wurde“, erklärte Pechatsche­k. Am Dienstagab­end vor ei- ner Woche soll die 24-Jährige noch Kontakt zu ihrer Mutter gehabt haben. Was danach geschah, ist unklar. Derzeit wird im Freundes- und Bekanntenk­reis ermittelt, wer zuletzt ein Lebenszeic­hen von der Frau vernommen hat. Die Staatsanwa­ltschaft geht davon aus, dass die 24-Jährige entweder kurz nach dem Gespräch mit ihrer Mutter oder einen Tag später, am Mittwoch, starb.

Die Spurensich­erung am Tatort wurde inzwischen abgeschlos­sen. Die Untersuchu­ngen sind im Gange. Zudem soll ein toxikologi­sches Gutachten mehr Klarheit zur Todesursac­he der jungen Arbeiterin bringen. Es werde sechs bis acht Wochen in Anspruch nehmen, bis die Ergebnisse vorlägen, hieß es seitens der Staatsanwa­ltschaft. Die 24-Jährige soll keinen Lebensgefä­hrten gehabt haben. Ob die junge Frau Mitbewohne­r hatte ist noch nicht geklärt.

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