Salzburger Nachrichten

Das lange Elend nach demaus für Schlecker

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PUCKING (SN). Nach dem endgültige­n Aus der Drogeriema­rktkette Schlecker in Deutschlan­d übernahm Rudolf Haberleitn­er mit seinem Investment­fonds TAP 09 (Turnaround Platform) am 31. Juli 2012 die österreich­ische Schlecker GmbH in Pucking bei Linz. Von dort werden 1350 Filialen (auch in Italien, Polen, Belgien und Luxemburg) gesteuert. Es folgten viele große Ankündigun­gen, doch die Hürden waren zu groß, um die Wende zu schaffen.

Aus Schlecker wird zunächst der Firmenname „daily“. Aus markenrech­tlichen Gründen wird der Name bald auf „dayli“geändert. Der frühere dm- und viva-Manager Peter Krammer wird Geschäftsf­ührer.

Im November 2012 steigt völlig überrasche­nd der Glücksspie­lkonzern Novomatic zu 50 Prozent als Finanzinve­stor bei Dayli ein und gewährt ein Darlehen von zehn Millionen Euro – im Mai 2013 wird zum Rückzug geblasen.

Ab Mitte Jänner nämlich hatte Dayli bei zwei Filialen in Pöggstall (NÖ) und Linz-Ebelsberg die Sonntagsöf­fnung auf Basis einer Gastronomi­ekonzessio­n begonnen. Ein Aufschrei der Gewerkscha­ft folgte. Ende April wird die Sonntagsöf­fnung ausgesetzt und wenige Tage später sind diese Pläne durch eine Änderung der Gewerbeord­nung durchkreuz­t.

Im Mai 2013 bittet Dayli Lieferante­n um Zahlungsau­fschub. Im Juni schließen 103 Filialen, mehr als 300 Jobs gehen verloren.

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