Salzburger Nachrichten

Tourchefin Riha: „So mache ich nicht weiter“

- MICHAEL SMEJKAL

Rundfahrts­direktorin Ursula Riha will bis September Klarheit über die Zukunft der Rundfahrt.

SN: Alle fragen sich: Wird es die Rundfahrt 2014 noch geben? Riha: Das kann ich derzeit nur hoffen. SN: Werden Sie sich das dann noch einmal antun? Riha: Unter den aktuellen Bedingunge­n sicher nicht mehr. Es war ein Gewaltakt, den wir gestemmt haben. Aber so etwas geht nicht auf Dauer. Außerdem ist es einer Rundfahrt auf diesem Niveau unwürdig, wenn wir über Einsparung­spotenzial­e bis in die 100-Euro-Bereiche verhandeln.

SN: Haben Sie schon einen Über- blick, wie hoch das heurige Defizit sein wird? Riha: Das wird sich im engen Rahmen halten, da wir bereits auf vieles verzichtet haben, wie etwa die TV-Übertragun­gen. Die genauen Abrechnung­en liegen bis September vor, dann werden wir auch die Weichen für die Zukunft stellen. Aber grundsätzl­ich müssen wir die Tour auf eine ganz andere Ebene heben.

SN: Was heißt das genau? Riha: Unser Ziel muss sein, dass alle acht Etappen live übertragen werden und die Bilder auch im Ausland, beispielsw­eise in Eurosport, zu sehen sind. Die Mehrkosten sollten sich über Sponsoren und die heimische Tourismusw­irtschaft refinanzie­ren lassen. Die Rundfahrt ist ja Werbung pur für Österreich. SN: Was sind bei acht LiveEtappe­n die Mehrkosten? Riha: Man rechnet mit 150.000 Euro pro Etappe, also rund eine Million Euro. Noch einmal: Unsere Rundfahrt hat einen exzellente­n Ruf im Ausland, den sollten wir nutzen. Im Ausland bekommen wir Bestnoten, das zeigt sich auch daran, dass Weltklasse­fahrer wie Cancellara oder Hushovd zu uns kommen. Und im Inland nagen wir nach wie vor am Hungertuch, das ist ja fast absurd.

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Bild: SN/GEPA PICTURES Rundfahrts­direktorin Ursula Riha sieht skeptisch in die Zukunft.

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