„Wollen in der F 1 bleiben“
Dieser Mann steht seit Wochen im Mittelpunkt aller Formel-1Kontroversen: Paul Hembery. Der Brite ist seit 1999 Motorsportleiter des Reifenherstellers Pirelli, der heuer mit wenig haltbaren Pneus und zuletzt durch die Reifenplatzer in Silverstone ins Kreuzfeuer der Kritik geriet.
SN: Der aktuelle Ausrüstervertrag läuft zum Saisonende aus und wurde noch nicht verlängert. Will Pirelli weitermachen? Hembery: Wir haben mit dem Formel-1-Promotor (Bernie Ecclestone, Anm.) einen langfristigen Vertrag. Die meisten Teams sind mit uns zufrieden. Wir wollen weitermachen, es liegt an der FIA. (Schmunzelt) Aber ich bin mir fast sicher, wir können auch nächstes Jahr wieder ein Interview machen!
SN: Hat die Verhandlung vor dem Tribunal wegen der Testaffäre etwas verändert? Hembery: Die Verhandlung verlief fair. Niemand handelte aus verwerflichen Gründen. Es braucht in Zukunft eine bessere Handhabung von Testfahrten, dazu muss eine Lösung gefunden werden. Wir brauchen noch während dieser Saison Tests für die Entwicklung der 2014er-
Reifen mit aktuellen Autos von mindestens zwei Teams, auch zum Vergleich. Aber das muss der Verband klären.
SN: Wenn Pirelli auch 2014 Ausrüster ist: Wie werden die Reifen dann konzipiert sein? Hembery: Wir werden die Wahl der Reifen konservativ vornehmen. Denn wir müssen davon ausgehen, dass die Autos 2014 noch viel schneller sein werden, als die meisten bisher annahmen. Durch die Turbomotoren wird es viel öfter durchdrehende Räder geben.
SN: Erwarten Sie heuer noch ein Chaos mit zu vielen Reifenwechseln wie in Barcelona? Hembery: Vielleicht in Suzuka, aber das wäre eine Ausnahme.
SN: Ihre Firma ist in der Formel 1, um Serienprodukte zu bewerben. Helfen da diese Vorfälle? Hembery: Der Kunde kann zwischen Qualitätsprodukten für ihn und der Show auf der Rennstrecke unterscheiden.