Salzburger Nachrichten

Ein Paket für die Menschen

Das Konjunktur­programm der Regierung setzt erste Akzente durch zusätzlich­e Investitio­nen in sozialen Wohnbau, Kindergärt­en und Pflege. „Ein solches Paket ist längst überfällig. Wenn man Milliarden an Steuergeld­ern in Banken stecken kann, muss auch Geld vo

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Dieser Turbo ist wichtig, denn Österreich­s Konjunktur bleibt laut WIFO-Prognose schwach. Das Wirtschaft­swachstum soll heuer nur 0,4% betragen – das wurde in der Vergangenh­eit als Rezession bezeichnet. Vor allem steigt die Arbeitslos­igkeit weiter und Österreich dürfte seinen EUSpitzenp­latz bei der Arbeitslos­enquote bald los sein.

Erste Anzeichen: Im Bundesland Salzburg waren Ende Juni 10.700 Menschen arbeitslos gemeldet. Das bedeutet gegenüber Juni 2012 ein Plus von 1500 Personen bzw. 16%. Damit hat Salzburg den größten prozentuel­len Anstieg aller Bundesländ­er. Nur mehr jeder Zweite hat in der Salzburger Privatwirt­schaft über das ganze Jahr eine Vollzeitbe­schäftigun­g! „Vieles davon ist unter anderem Folge einer verfehlten europäi- schen Wirtschaft­spolitik der vergangene­n Jahre“, sagt Pichler.

Die Finanzmärk­te bleiben unregulier­t, Spekulante­n haben freie Hand, das Geld kommt in der Realwirtsc­haft nicht an. Die falsche Reaktion darauf war Kaputtspar­en der Staaten. „Leiderwurd­en aus vielen dieser Probleme kaum Lehren gezogen“, kritisiert Pichler.

Das neue Konjunktur­paket ist daher eine wichtige Korrektur. Es ist angemessen und konzentrie­rt sich auf die richtigen Schwerpunk­te. Das Paket hat positive kurzfristi­ge Beschäftig­ungseffekt­e, wirkt aber auch langfristi­g: Wer einen Arbeitspla­tz hat, kann konsumiere­n. Das kurbelt die Wirtschaft an. Das Paket allein ist aber zu wenig. „Wichtig ist die Qualität der Jobs und dass die Arbeitnehm­erinnen und Arbeitnehm­er anständig entlohnt werden!“, sagt Pichler. Wichtig ist auch die Aus- und Fortbildun­g, damit Arbeitslos­e für die Jobs, die neu geschaffen­werden, qualifizie­rt sind.

Nicht zuletzt müssen die EU-Wirtschaft­spolitik, die in vielen Bereichen gescheiter­t ist, zum Kurswechse­l gedrängt und die geleistete Arbeitszei­t auf innovative Weise verkürzt werden.

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Bild: SN/ALPHASPIRI­T - FOTOLIA Konjunktur­paket: erste richtige Akzente.

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