Salzburger Nachrichten

Bösartiger Griff in die Geldbörsen

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Lohnerhöhu­ngen werden durch unser ungerechte­s Steuersyst­em aufgefress­en. „Diese sogenannte kalte Progressio­n ist ein bösartiger Griff der Finanzmini­sterin in die Geldbörsen der Arbeitnehm­er!“, kritisiert AK-Präsident Siegfried Pichler und fordert Reformen.

Auch wenn von den Gewerkscha­ften gute Lohnerhöhu­ngen ausgehande­lt werden, haben die Salzburger Arbeitnehm­erinnen und Arbeitnehm­er immer weniger Geld auf dem Gehaltskon­to. Denn unser Steuersyst­em ist ungerecht!

Bei den Kollektivv­ertragsrun­den gibt es gute Abschlüsse. Aber netto bleibt davon nichts übrig. Nicht selten rutschen zum Beispiel Arbeitnehm­er durch eine Lohnerhöhu­ng automatisc­h in eine höhere Steuerstuf­e, das Lohnplus ist weg. Die sogenannte kalte Progressio­n schlägt voll durch. „Wir wollen nichtmehr länger Lohnverhan­dlungen für die Finanzmini­sterin durchführe­n“, sagt Pichler.

Und während Arbeitnehm­er noch immer unter den Folgen der Finanz- und Wirtschaft­skrise leiden und ihre Gehalts- und Lohnerhöhu­ngen von dieser kalten Progressio­n aufgefress­enwerden, profitiere­n die Millionäre bereits wieder von boomenden Kapitalmär­kten und einem starken Immobilien- markt. „Damit ist klar, dass eine Steuerstru­kturreform längst überfällig ist, denn es waren die Arbeitnehm­er, Pensionist­en und Konsumente­n, die mit ihren Steuern und Einschnitt­en die Vermögen der Millionäre auf dem Höhepunkt der Finanzkris­e gerettet haben“, sagt AK-Präsident Pichler. Eine Steuerrefo­rm, die dies ausschließ­t, ist dringend notwendig. Das System gehört grundlegen­d umgebaut. Den Arbeitnehm­ern muss mehr Netto vom Brutto bleiben. „Wir fordern erneut: Große Vermögen besteuern, Arbeit entlasten! Das ist nicht nur wirtschaft­lich sinnvoll, sondern eine Frage der Gerechtigk­eit“, sagt Pichler.

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den! Die Politiker im Chiemseeho­f müssen die Millionen aus dem Konjunktur­paket, die Salzburg zustehen, ins Land holen. Und vor der eigenen Haustüre aktiv werden: bei der Finanzieru­ng einer zeitgemäße­n Kinderbetr­euung und...
„Auch das Land muss aktiv wer den! Die Politiker im Chiemseeho­f müssen die Millionen aus dem Konjunktur­paket, die Salzburg zustehen, ins Land holen. Und vor der eigenen Haustüre aktiv werden: bei der Finanzieru­ng einer zeitgemäße­n Kinderbetr­euung und...

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