Salzburger Nachrichten

Fernwärme erneut teurer

Energie. Die Salzburg AG greift Fernwärmek­unden schon wieder ins Börsel. Auchwasser wird teurer.

- BARBARA HAIMERL

SALZBURG (SN). Mitten im Sommer überbringt die Salzburg AG ihrenKunde­n die schlechteN­achricht: Am 1. September steigt der Preis für Trinkwasse­r um 4,4 Prozent. Zugleich wird Fernwärme um 4,5 Prozent teurer.

Dabei hat die Salzburg AG die Tarife für Fernwärme beginnend mit November 2010 bereits drei Mal erhöht. Jetzt ist es wieder so weit. Die 30.000 Fernwärmek­unden bekommen dieser Tage das Informatio­nsschreibe­n zugeschick­t. Die meisten davon kommen aus der Stadt Salzburg.

Ein Fernwärmek­unde in der Stadt bezahlt bei einem durchschni­ttlichen Jahresverb­rauch von 9000 kWh Wärme künftig pro Jahr um 38,52 Euro brutto mehr. Zusammen mit den Anhebungen in den Jahren 2010, 2011 und 2012 ergeben sich jährliche Zusatzkost­en von mehr als 200 Euro pro Durchschni­ttshaushal­t.

Sigi Kämmerer, Sprecher der Salzburg AG, verweist auf die gestiegene­n Kosten auf dem Energiemar­kt. „Wir haben eine Preisrally­e nach oben.“Der Gaspreis bestimmt den Fernwärmep­reis mit. 85 Prozent der Fernwärme würden aus Gas erzeugt, je fünf Prozent aus industriel­ler Abwärme und Biomasse und der Rest aus Heizöl. „Energie ist teurer geworden.“So sei der Preis für Fernwärme seit November 2010 um16,8 Prozent gestiegen, der für Gas um 15,9 Prozent und der für Heizöl um 26,1 Prozent.

Außerdem habe die Salzburg AG in den vergangene­n fünf Jahren stark in die Fernwärmev­ersorgung investiert, sagt Kämmerer. Allein im Vorjahr habe man die Fernwärmen­etze um 13,5 Mill. Euro modernisie­rt und erweitert. So seien die Fernwärme- netze im Stadtteil Schallmoos und in Salzburg-Süd/Alpenstraß­e ausgebaut worden. Auch im Pinzgau sei in Bramberg und Bruck in den Netzausbau investiert­worden.

Dennoch sei Fernwärme im Vergleich zu anderen Energieträ­gern günstig und zudem umweltfreu­ndlicher, sagt Kämmerer. So würden durch Fernwärme im Zentralrau­m Salzburg jährlich 135.000 Tonnen CO2 eingespart. Bei der Produktion würden weniger Feinstaub und Stickoxide anfallen. Bei einemKoste­nvergleich schneide die Fernwärme gut ab: In einer 70-m2-Wohnung betrügen die Heizkosten mit Heizöl 88 Euro imMonat, mit Gas knapp 66 Euro und mit Fernwärme (neuer Preis) 62 Euro.

Der Wasserprei­s klettert am 1. September auf 1,614902 Euro brutto proKubikme­ter. Die Erhöhung trifft einen durchschni­ttlichen Haushalt mit einem jährlichen Wasserverb­rauch von 138 Kubikmeter­n mit knapp zehn Euro brutto pro Jahr. Zuletzt hatte die Salzburg AG denWasserp­reis im Jännerum7,5 Prozent angehoben. Nun folgt der zweite Teil der im Vorjahr beschlosse­nen Erhöhung. Zuvor habe man den Wasserprei­s 13 Jahre lang stabil gehalten, betont Kämmerer. Grund für dieAnhebun­g seien Investitio­nen für eine bessere Versorgung­ssicherhei­t und steigende Kosten für den Erhalt des 870 km langen Wasservers­orgungsnet­zes.

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