Salzburger Nachrichten

Klänge im kleinen Königreich

Wiesbacher Musikanten. Auf dem idyllische­n Wiesbachho­f im bayerische­n Ainring wird seit 1992 eifrig musiziert – am Sonntag ist es wieder so weit.

-

AINRING (SN). „Wir haben ein kleines Königreich“, sagt Reinhold Seidl vomWiesbac­hhof im bayerische­n Ainring, am Fuß des Högl mit herrlichem Blick in die Salzburger Nachbarsch­aft. Am Horizont Gaisberg, Untersberg und Lattengebi­rge, rund um das stattliche Gehöft saftige Wiesen, Obstbäume und Hecken.

Seit 2010 wird im bäuerliche­n Nebenerwer­b Mutterkuhh­altung betrieben und seit 1992 eifrig musiziert. Ein bäuerliche­s Anwesen, das 1025 seine erste urkundlich­e Erwähnung fand. Am kommenden Sonntag wird wieder an verschiede­nen Plätzen gesungen und musiziert. Nicht als Bierzeltfe­st und Wiesengaud­i, sondern als Spiegelbil­d einer lebendigen Volkskultu­r. Bekannte Volksmusik­gruppen aus Bayern, Salzburg und Oberösterr­eich begegnen sich ab 13 Uhr mit herzlich willkommen­en Gästen, es wird gesungen, musiziert und getanzt.

Der Name „Wiesbach“bezieht sich auf einen Bach, der ein Grundstück einfriedet und so dem uralten Hof seinen Namen gab. In der Chronik finden wir die ersten Hinweise auf das berühmte Geschlecht der Wispecker, eine noch im 15. Jahrhunder­t mächtige Adelsfamil­ie. Als Gerichtshe­rren zu Adnet ließen sie an der Schranne zu Oberalm das Schloss Winkl erbauen. Der „Wyspeckenh­of“, wie ihn das Salzburger Domkapitel im 13. Jahrhunder­t benennt, war im Lauf der Geschichte salzburgis­ch und bayerisch und ging 1613 auf das Geschlecht der Hogger über.

Damit sind die Besitzverh­ältnisse bis heute begründet, in der in zwölfter Generation der Wiesbachho­f bewirtscha­ftet wird. 1986 hat Reinhold Seidl eingeheira­tet und den Grund- stein für die musikalisc­he Seite derWiesbac­her gelegt.

Wie die Geschichte des Hofs die Verbindung zu Salzburg widerspieg­elt, so sind auch die Wiesbacher Musikanten durch zwei Salzburger­innen verstärkt: Rosemarie Armstorfer aus Göming mit der diatonisch­en Harmonika und Waltraud Stögner mit Harfe und Hackbrett. Dazu kommt Michael Scheil mit Tuba und Kontrabass, Reinhold Seidl spielt die Gitarre und Sohn Bernhard

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria