Fantastische Farbkompositionen
Der nigerianische Künstler Victor Bawoh lässt in seinen Acrylbildern der Seele freien Lauf und nimmt den Betrachter mit auf eine emotionale Reise. Ab heute zeigt er Arbeiten in der Artport Galerie am Salzburg Airport.
Eines fällt beim Blick auf Bawohs Malereien sofort auf: die bunten, kräftigen Farben. Da stecken viele Emotionen drin, positive Erinnerungen wie auch unliebsame Erlebnisse.
Abstraktes mischt sich mit Gegenständlichem, Landschaften, wenngleich auch imaginär, hängen zwischen Porträts und Tiermotiven. Bawoh ist ein Suchender ohne konkrete Absicht. Die Ideen explodieren einfach und fließen in den Pinsel. „running colours – tracing lines“nennt der 32-Jährige eine Serie, in der er eine eigene Technik anwendet. Viele Farben fließen da ineinander und beim genauen Betrachten scheint man Gebilde zu entde- cken, Figuren zwischen den Linien, Kurven und Flächen.
Spurensuche
Bawoh begibt sich auf Spurensuche nach inneren Wahrheiten. Und nach der Liebe. Verschlungene, geschwungene Formen ergeben in ihrer Gesamtkomposition dann Figuren ohne Gesichter, oft erst auf den zweiten Blick erkennbar. Denn Bawoh versteckt gern Symbolisches in seinen Bildern. Beim Porträt einer Frau mit Kind irritiert etwas. Genau! Das Gesicht hat vier Augen. Eine Mutter sieht eben tiefer in die Seele ihres Kindes.
Geboren 1981 in Agbor, kam Victor Bawoh schon alsKind mit Malerei in Berührung – und bis heute nicht mehr davon los. Sein Traum im reichen Europa zu leben, hat sich erfüllt. Seit über zehn Jahren ist Salzburg seine Heimat, die ihn inspiriert und fordert. Kunst sei für ihn aber mehr, als schöne Bilder zu schaffen und sich an Regeln zu halten, Kunst fordere von einem, neue Wege und Richtungen einzuschlagen, sagt er.
So versucht Victor Bawoh, sich stets zu verändern, um letztlich doch wieder bei seinen Wurzeln anzukommen. Wie im Bild „Metamorphosis“, gemalt mit Bawoh’scher Symbolik: „Wir kommen aus der Natur und kehren wieder dorthin zurück.“(cw).