Die Funkausstellung nach dem Start
(SN, dpa). Fast 1500Messestände gibt es auf der diesjährigen IFA. Viel zu viele für den weihnachtlichenWunschzettel. Aber viele Besucher kommen eben auch nur zum Schauen. Es flimmert, dröhnt und brutzelt wieder in den Messehallen am Berliner Funkturm. Zu Tausenden drängen Besucher der Elektronikmesse IFA durch die Gänge zwischen riesigen Flachbildfernsehern, Tablet-Computern undWaschmaschinen. Mehr als 240.000Menschen werden es bis zum nächsten Mittwoch insgesamt wohl sein. Katja Dessel ist noch nicht lang auf derMesse, da sitzt sie schon auf der Bühne. Ein Künstler malt sie mithilfe eines überdimensionalen Tablet-PC. Nur eine Minute später erscheint das Konterfei der Berlinerin auf einem Bildschirm hoch oben über dem Stand des chinesischen Computerherstellers Lenovo. Am ersten IFA-Tag wirken eben nicht nur die technischen Neuerungen. „Das war sehr besonders, so etwas hat man ja nicht alle Tage“, sagt Dessel. Sie kommt seit über zehn Jahren regelmäßig auf die Messe. „Ich bin sehr technikaffin. Hier kann ich einen schönen Tag haben“, sagt sie. Bunt, laut, groß: Die IFA erfüllt schon am ersten Tag die Erwartungen vieler Besucher. Ein Koch flambiert Crème brûlée mit dem Bunsenbrenner, Schüler drängen sich an einem Achterbahn-Simulator und in den großen Papiertaschen der Besucher versinken Schlüsselbänder, Touchpad-Reinigungstücher und Berge von Prospekten. Die Besucher scharren sich um die großen Neuheiten – etwa in der SamsungHalle, wo der weltgrößte Smartphone-Hersteller seine Computeruhr Galaxy Gear präsentiert. Doch mancher winkt ab, als das Standpersonal erklärt, dass die Uhr das Smartphone nicht ersetze, sondern nur ergänze. Der Berliner kommt seit 35 Jahren auf die weltgrößte Elektronikmesse – seit der Zeit, als das Farbfernsehen noch jung war und Philips in den Hallen am Funkturm den ersten CD-Player vorstellte. Damals gab es die Messe noch alle zwei Jahre. Zu selten für die kurzen Entwicklungszyklen der Gegenwart.