Von Sternstunde weit weg
Was nach dem Duell vom Freitagabend aus Sicht der Österreich fast ebenso schmerzt wie das Ergebnis, war der eklatante Klasse-Unterschied. Die Deutschen drängten das Team vonMarcel Koller vor allem vor der Pause derart in die Defensive, dass man einen Underdog wie Andorra oder San Marino auf der anderen Seite wähnte. Kaum einmal Befreiung, ängstlicher Spielaufbau und haarsträubende Fehlpässe. Auch wenn in der zweiten Halbzeit ein Aufbäumen zu erkennen war, blieben die selbstbewussten Vorhersagen von Christian Fuchs und Co. Theorie.
Warum hat der große Nachbar im Prestigeduell doch immer das bessere Ende? Deutschland profitiert von seinem Größenvorteil. Schweinsteiger, Podolski, Götze und Gündogan fallen aus? Macht nichts, denn die nachrückenden Reservisten stehen um nichts nach. Dazu schmücken noch Namen wie Schürrle, Draxler oder Gomez die Reservebank. Bei der ÖFB-Elf tut es ungleich mehr weh, wenn ein Zlatko Junuzovic nicht mitspielen kann. Der zuletzt stark spielende Bremen-Legionär hätte die notwendigen Konter einleiten können.
Österreich benötigt einen sehr guten Tag und gleichzeitig ganz schlecht aufgelegte Deutsche. Die Voraussetzungen für eine solche Sternstunde waren beim Hinspiel in Wien da und wurden nicht genützt. Jetzt müssen die Punkte in den direkten Duellen mit Irland und Schweden um Platz zwei her.