Salzburger Nachrichten

Platz vor Gericht könnte leer sein

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SALZBURG (SN). Kommt der 52jährige ehemalige Technische Direktor der Salzburger Festspiele, Klaus K., am Dienstag zur Prozesserö­ffnung um die Malversati­onen bei den Salzburger Osterfests­pielen oder kommt er nicht? Das ist die Kernfrage, wenn das Salzburger Schöffenge­richt (Vorsitz Richterin Daniele MeniukPros­singer) zusammentr­itt, um über die Vorwürfe der Untreue und des gewerbsmäß­igen schweren Betrugs an 26 Prozesstag­en zu verhandeln. Der Verteidige­r von Klaus K., RA Leopold Hirsch, sagte dazu am Freitag den SN: „Ich fürchte, er kann nicht kommen.“Klaus K. war nach Auffliegen des Skandals von einer Brücke gestürzt und schwer verletzt wor- den. In einem vorangegan­genen Zivilproze­ss war er auf zwei Krücken erschienen. Bis Oktober hatte ein Gerichtsgu­tachter dem Angeklagte­n attestiert, nicht verhandlun­gsfähig zu sein.

Das würde bedeuten, dass die zwei anderen Beschuldig­ten, der 46-jährige Ex-Geschäftsf­ührer der Osterfests­piele, Michael D., und ein Geschäftsp­artner von Klaus K. aus dem Bereich der Technikfir­men, ein Deutscher (56), allein auf der Anklageban­k sitzen: Erstgenann­ter wegen Untreue, der Deutsche wegen gewerbsmäß­igen schweren Betrugs. In Abwesenhei­t kann man nicht gegen Klaus K. verhandeln. Sein Verfahren müsste ausgeschie­den werden.

Dem ehemaligen Technische­n Direktor wird ein Gesamtscha­den von 1,5 Mill. Euro zulasten der Osterfests­piele und der Salzburger Festspiele vorgeworfe­n, Michael D. ein solcher von 1,6 Mill. Euro. Unter anderem soll er 800.000 Euro ohne Rechtsgrun­dlage auf Konten von Klaus K. überwiesen haben. Zusätzlich geht es um weitere 400.000 Euro. Der Hintergrun­d laut Anklage: unberechti­gte Gehälter, Reisekoste­n, Provisione­n. Das bestreitet Michael D. laut Verteidige­r Johann Eder. Klaus K. habt laut Anklage eine Firma mit Sitz in Belize gegründet, mit einem Bankkonto in Nordzypern. Dorthin sei eine unberechti­gte „Provision“von 300.000 Euro aus der Spende des Mäzens Vidyaev geflossen.

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