Traurig über Buhrufe des Festspielpublikums
Ich hatte in diesem Sommer das Vergnügen bei zwei tollen Opernproduktionen als Statist mitmachen zu dürfen. Einmal war ich bei den „Meistersingern“ein Zwerg und bei „Don Carlo“Holzfällerkind und Kissenträger. Die Proben haben bereits Ende Juni begonnen und am Anfang glaubt man, das wird nie was. Alles wirkt chaotisch und unorganisiert. Aber je mehr Proben sind, desto besser findet man in seine Rolle. Meine Mama ist mit mir dann im Internet die Inhalte der Opern durchgegangen und wir haben uns Ausschnitte aus früheren Aufführungen auf YouTube angesehen. Ich habe mich auch über die Regisseure und die Sänger informiert. Wir hatten auch mehrere Kostümproben und Proben mit den Bühnenbildern. Allein das Bühnenbild bei den „Meistersingern“war sicher sehr viel Auf- wand. Oder das Kostüm von Anja Harteros in „Don Carlo“, das wiegt 15 Kilogramm, darin noch zu singen ist schon eine große Leistung. Und wenn man all das bedenkt, den Aufwand und als es in der Stadt weit über 30 Grad hatte und wir trotzdem geprobt haben, Sänger wie Statisten, dann bin ich traurig über Buhrufe und so manche negative Kritik. Ich möchte den Regisseuren und den tollen Sängern danken für die freundliche Aufnahme, ich hatte immer das Gefühl, zu dieser großen Künstlerfamilie dazuzugehören. Alle waren sehr nett. Und ich bin ein großer Opernfan geworden. Danke, dass ich einen so tollen Sommer hatte. Vielleicht überdenkt so mancher Buhrufer in Zukunft, was so ein Ausruf bewirkt, es kann nicht immer jedem alles gefallen. Jonas Lener, 12 Jahre, 5020 Salzburg