Der gute Ruf der Bildungsanbieter zählt
Qualität ist Trumpf. Wenn Entscheiderweiterbildungen für Mitarbeiter oder Führungskräfte auswählen, vertrauen sie vor allem auf die Empfehlungen aus ihrem engeren Umfeld. Das zeigt der neue Hernstein Management Report.
WIEN Gute Nachrichten für alle Qualitätsanbieter auf dem Weiterbildungsmarkt: Entscheidend dafür, welches Angebot ein Entscheider für seine Mitarbeiter oder andere Führungskräfte auswählt, ist nicht die „Fassade“, sondern die überlieferte Qualität des Angebots in Form von Empfehlungen aus dem Arbeits- oder Freundeskreis oder von Menschen mit Eigenerfahrungen mit dem Angebot bzw. dem Anbieter. Wenn die proklamierte Qualität diesen „Filter“ überstanden hat, steigt die Entscheidungsrate für das Angebot, wie der neue Hernstein Management Report belegt.
Das Institut für Leadership und Management führt die zugrunde liegende Studie jährlich mit dem Partner OGM durch. Befragt wurden 301 Führungskräfte von Großbetrieben aus Österreich, Deutschland und der Schweiz (ab 100 Beschäftigten). Pro Land fand jeweils ein Drittel der Interviews statt.
Empfehlung wichtiger als Rankings
Die Ergebnisse im Detail: Um die Qualität eines Weiterbildungsanbieters vorab beurteilen zu können, greifen 53 Prozent der befragten Führungskräfte auf Empfehlungen aus dem Arbeits- und Freundeskreis zurück. Die eigenen Erfahrungen mit dem Bildungsanbieter spielen für 47 Prozent eine wichtige Rolle. „Exzellente Qualität des Angebots von Weiterbildungsanbietern macht sich bezahlt und wird belohnt, denn zufriedene Teilnehmer geben ihre positiven Erfahrungen weiter. Persönliche Empfehlungen von Freunden und Arbeitskollegen wirken besonders glaubwürdig und vertrauenswert“, erklärt Eva-Maria Ayberk, Leiterin des Hernstein Instituts.
Ein Viertel aller Befragten nennen nationale oder internationale Zertifizierungen des Anbieters, ebenso viele vertrauen auf unternehmensinterne Rankings, insbeson- dere in Deutschland (37 Prozent). 23 Prozent achten auf den kommunikativen Auftritt des Anbieters, die Anbindung an Wissenschaft und Forschung ist nur für sechs Prozent relevant.
Auswahl: Thema ist zentral
Maßgeblich bei der Auswahl geeigneter Weiterbildungen ist der thematische Bezug. Für 64 Prozent der Führungskräfte in Österreich, 70 Prozent in der Schweiz und 48 Prozent in Deutschland ist die Themenrelevanz ausschlaggebend. Die Qualität des Anbieters nennen 34 Prozent, 27 Prozent achten auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Auf das Renommee der Trainer, das Image des Bildungsanbieters und Internationalität setzen vor allem deutsche Führungskräfte.
Mit steigender Mitarbeiteranzahl verschiebt sich die Verantwortung für Weiterbildungsfragen von der Geschäftsführung oder den direkt Vorgesetzen hin zur Personalabteilung. In 46 Prozent der befragten Unternehmen ist die Personalabteilung erster Ansprechpartner in Bezug auf Weiterbildung. Für je ein Viertel ist es die Geschäftsführung bzw. der direkte Vorgesetzte. In lediglich fünf Prozent der Unternehmen ist die Weiterbildungszuständigkeit nicht klar geregelt. Auch hier gilt: Je größer das Unternehmen, desto höher ist der Grad der Institutionalisierung.