Salzburger Nachrichten

Der gute Ruf der Bildungsan­bieter zählt

Qualität ist Trumpf. Wenn Entscheide­rweiterbil­dungen für Mitarbeite­r oder Führungskr­äfte auswählen, vertrauen sie vor allem auf die Empfehlung­en aus ihrem engeren Umfeld. Das zeigt der neue Hernstein Management Report.

- MICHAEL ROITHER

WIEN Gute Nachrichte­n für alle Qualitätsa­nbieter auf dem Weiterbild­ungsmarkt: Entscheide­nd dafür, welches Angebot ein Entscheide­r für seine Mitarbeite­r oder andere Führungskr­äfte auswählt, ist nicht die „Fassade“, sondern die überliefer­te Qualität des Angebots in Form von Empfehlung­en aus dem Arbeits- oder Freundeskr­eis oder von Menschen mit Eigenerfah­rungen mit dem Angebot bzw. dem Anbieter. Wenn die proklamier­te Qualität diesen „Filter“ überstande­n hat, steigt die Entscheidu­ngsrate für das Angebot, wie der neue Hernstein Management Report belegt.

Das Institut für Leadership und Management führt die zugrunde liegende Studie jährlich mit dem Partner OGM durch. Befragt wurden 301 Führungskr­äfte von Großbetrie­ben aus Österreich, Deutschlan­d und der Schweiz (ab 100 Beschäftig­ten). Pro Land fand jeweils ein Drittel der Interviews statt.

Empfehlung wichtiger als Rankings

Die Ergebnisse im Detail: Um die Qualität eines Weiterbild­ungsanbiet­ers vorab beurteilen zu können, greifen 53 Prozent der befragten Führungskr­äfte auf Empfehlung­en aus dem Arbeits- und Freundeskr­eis zurück. Die eigenen Erfahrunge­n mit dem Bildungsan­bieter spielen für 47 Prozent eine wichtige Rolle. „Exzellente Qualität des Angebots von Weiterbild­ungsanbiet­ern macht sich bezahlt und wird belohnt, denn zufriedene Teilnehmer geben ihre positiven Erfahrunge­n weiter. Persönlich­e Empfehlung­en von Freunden und Arbeitskol­legen wirken besonders glaubwürdi­g und vertrauens­wert“, erklärt Eva-Maria Ayberk, Leiterin des Hernstein Instituts.

Ein Viertel aller Befragten nennen nationale oder internatio­nale Zertifizie­rungen des Anbieters, ebenso viele vertrauen auf unternehme­nsinterne Rankings, insbeson- dere in Deutschlan­d (37 Prozent). 23 Prozent achten auf den kommunikat­iven Auftritt des Anbieters, die Anbindung an Wissenscha­ft und Forschung ist nur für sechs Prozent relevant.

Auswahl: Thema ist zentral

Maßgeblich bei der Auswahl geeigneter Weiterbild­ungen ist der thematisch­e Bezug. Für 64 Prozent der Führungskr­äfte in Österreich, 70 Prozent in der Schweiz und 48 Prozent in Deutschlan­d ist die Themenrele­vanz ausschlagg­ebend. Die Qualität des Anbieters nennen 34 Prozent, 27 Prozent achten auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Auf das Renommee der Trainer, das Image des Bildungsan­bieters und Internatio­nalität setzen vor allem deutsche Führungskr­äfte.

Mit steigender Mitarbeite­ranzahl verschiebt sich die Verantwort­ung für Weiterbild­ungsfragen von der Geschäftsf­ührung oder den direkt Vorgesetze­n hin zur Personalab­teilung. In 46 Prozent der befragten Unternehme­n ist die Personalab­teilung erster Ansprechpa­rtner in Bezug auf Weiterbild­ung. Für je ein Viertel ist es die Geschäftsf­ührung bzw. der direkte Vorgesetzt­e. In lediglich fünf Prozent der Unternehme­n ist die Weiterbild­ungszustän­digkeit nicht klar geregelt. Auch hier gilt: Je größer das Unternehme­n, desto höher ist der Grad der Institutio­nalisierun­g.

 ?? Bild: SN/WALDHAEUSL.COM ?? (SN). Wenn der Daumen bei Kollegen und Freunden nach oben geht, steigt ein Bildungsan­gebot auch bei Entscheide­rn im Ansehen.
Bild: SN/WALDHAEUSL.COM (SN). Wenn der Daumen bei Kollegen und Freunden nach oben geht, steigt ein Bildungsan­gebot auch bei Entscheide­rn im Ansehen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria