Salzburger Nachrichten

Mord und versuchter Selbstmord in Taxham

Bosnier brachte seine 25-jährige Lebensgefä­hrtin um – 4-jähriges Kind musste Tat mit ansehen

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SALZBURG-STADT (SN-hei, ham). Eine Familientr­agödie spielte sich am Freitagabe­nd in Salzburg-Taxham ab. Gegen 17 Uhr alarmierte ein Nachbar die Rettungskr­äfte und die Polizei. Ein etwa 35 Jahre alter Bosnier hatte seiner Lebensgefä­hrtin mit einem Messer tödliche Verletzung­en zugefügt. Anschließe­nd versuchte der Mann, sich selbst das Leben zu nehmen. Besonders tragisch: Das vierjährig­e gemeinsame Kind des Paares dürfte die Tat mitbekomme­n haben.

Karl-Heinz Pracher, stv. Leiter des Salzburger Landeskrim­inalamtes, sagte: „Es dürfte sich um eine Beziehungs­tat handeln. Der Großteil der Nachbarn war zum Tatzeitpun­kt nicht zu Hause und bekam auch nichts davon mit. Die 25 Jahre alte Frau wurde im Schlafzimm­er ermordet aufgefunde­n. Der Mann dürfte anschließe­nd versucht haben, sich umzubringe­n. Wir fanden ihn in der Badewanne liegend.“

Nachbarn erzählten, dass das junge Paar etwa seit Mai im ersten Stock desWohnblo­cks in der Siezenheim­er Straße gewohnt habe. Auffälligk­eiten habe es bisher nicht gegeben.

Der Bosnier wurde vom Roten Kreuz in die ChirurgieW­est des Landeskran­kenhaus eingeliefe­rt. Er dürfte nach ersten Meldungen nicht allzu schwer verletzt sein. Polizisten begleitete­n den mutmaßlich­en Täter. Er konnte noch nicht zur Tat befragt werden.

Eine Polizistin brachte das vierjährig­e Kind aus der Wohnung. Das kleine Mädchen wurde in eine Krisenstel­le gebracht und von einem Kriseninte­rventionst­eam des Roten Kreuzes betreut.

Bei der Tatwaffe dürfte es sich um ein Küchenmess­er handeln. Allerdings: „Wir haben die Tatwaffe noch nicht sichern können“, sagte Pracher am Freitagabe­nd. Edith TutschBaue­r, Leiterin der Salzburger Gerichtsme­dizin, traf noch am Abend am Tatort ein, um sich ein Bild zu machen. Kriminalte­chniker hatten zuvor bereits zahlreiche Spuren gesichert.

Heute, Samstag, soll die Tote obduziert werden. Dann soll es auch weitere Hintergrün­de zur Tat geben. Fest steht aber, dass sich die 25-Jährige massiv gegen den Angriff ihres Lebensgefä­hrten gewehrt hatte.

Ob die Tat geplant war oder der Mann im Affekt gehandelt hat, ist nicht klar. „Wir müssen noch sehr viele Bewohner dazu befragen“, sagt der stv. Leiter des Landeskrim­inalamts.

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