Neue Impulse für den Judosport
Große Pläne. Verbandspräsident Hans-Peter Zopf verbreitet Aufbruchsstimmung und holt Roland Stegmüller als Trainer für das Leistungszentrum.
Stegmüller kann Sportler begeistern.
Hans-Peter Zopf,
Verbandspräsident
athlet Roland Stegmüller wurde als Trainer für das Leistungszentrum SSM engagiert. Er soll dafür sorgen, dass möglichst viele der derzeit 16 SSMJudokas den Sprung zumindest an die nationale Spitze schaffen.
Zopf hält große Stücke auf Stegmüller. „Er hat gute, moderne Ideen und kann die jungen Sportler begeistern.“Auch SSM-Chef Thomas Wörz ist von den Qualitäten des gebürtigen Neumarkters überzeugt. „Er ist sehr erfahren und findet einen guten Zugang zu seinen Schützlingen. Jetzt muss er auch eine Vorbildfunktion übernehmen“, betont Wörz. Stegmüller selbst hat sich vorgenommen, den Schülern das notwendige technische Rüstzeug zu vermitteln. „Ich sehe viel Potenzial bei ihnen. Es genügt nicht, dass sie in den Nachwuchsklassen Medaillen
holen, sondern SALZBURG Salzburg hat in den vergangenen fünf Jahren seine Spitzenstellung im österreichischen Judosport verloren. Zu diesem Befund kommt Hans-Peter Zopf, der seit März heurigen Jahres als Präsident die Geschicke des Salzburger Landesverbands lenkt. „Unser Jahrhundertsportler Ludwig Paischer hat mit seinen Erfolgen die Defizite überdeckt. Tatsächlich sind wir aber nicht so gut, wie wir uns das wünschen“, sagt Zopf, der auch Vizepräsident des Österreichischen Judoverbands ist.
Mit seinem Führungsteam, zu dem Sportdirektor Werner Neubauer, Vizepräsidentin Karin Dorfinger und Finanzreferent Walter Aigner gehören, will er alles unternehmen, um wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. Eine wichtige Weichenstellung erfolgte vor wenigen Tagen: Der ehemalige Spitzen- wir müssen sie in der allgemeinen Klasse an die heimische Elite heranführen“, betont Stegmüller.
Der Lebenslauf des 34-Jährige ist übrigens recht bemerkenswert. Gemeinsam mit dem späteren Olympiazweiten Ludwig Paischer war das Leichtgewicht ein Paradeschüler der Straßwalchner Trainerlegende Gerhard Dorfinger. Nach der Hauptschule übersiedelte er in das SSM, aus dem er sich aber schon nach einem Jahr verabschiedete. Er erlernte den Beruf des Dachdeckers und war danach sechs Jahre Berufssportler. Im zweiten Bildungsweg holte Stegmüller die Matura nach und begann an der Universität Salzburg ein Sportstudium, das er kürzlich erfolgreich abschloss. Der vierfache Staatsmeister ist derzeit auch Cheftrainer der Judounion Flachgau und arbeitet nebenbei als Personaltrainer.
Doch auch abseits des Leistungszentrums hat sich Landespräsident Zopf ein ganzes Bündel an Maßnahmen einfallen lassen, um dem Judosport in Salzburg neue Impulse zu geben. So soll nach dem Rücktritt des bisherigen Landestrainers Taro Netzer ein Trainerpool für das Kadertraining geschaffen werden. Geplant sind zudem eine noch engere Zusammenarbeit mit dem Olympiazentrum in München-Großhadern, die Durchführung von Talentecamps und die Wiederbelebung der einst florierenden Landesliga.
Eine Niveausteigerung erhofft sich Zopf zudem von der Zusammenlegung von Altersklassen im Salzburger Nachwuchscup und von der neu formierten Schülerliga.