Salzburger Nachrichten

Neue Impulse für den Judosport

Große Pläne. Verbandspr­äsident Hans-Peter Zopf verbreitet Aufbruchss­timmung und holt Roland Stegmüller als Trainer für das Leistungsz­entrum.

- GEORG SCHINWALD

Stegmüller kann Sportler begeistern.

Hans-Peter Zopf,

Verbandspr­äsident

athlet Roland Stegmüller wurde als Trainer für das Leistungsz­entrum SSM engagiert. Er soll dafür sorgen, dass möglichst viele der derzeit 16 SSMJudokas den Sprung zumindest an die nationale Spitze schaffen.

Zopf hält große Stücke auf Stegmüller. „Er hat gute, moderne Ideen und kann die jungen Sportler begeistern.“Auch SSM-Chef Thomas Wörz ist von den Qualitäten des gebürtigen Neumarkter­s überzeugt. „Er ist sehr erfahren und findet einen guten Zugang zu seinen Schützling­en. Jetzt muss er auch eine Vorbildfun­ktion übernehmen“, betont Wörz. Stegmüller selbst hat sich vorgenomme­n, den Schülern das notwendige technische Rüstzeug zu vermitteln. „Ich sehe viel Potenzial bei ihnen. Es genügt nicht, dass sie in den Nachwuchsk­lassen Medaillen

holen, sondern SALZBURG Salzburg hat in den vergangene­n fünf Jahren seine Spitzenste­llung im österreich­ischen Judosport verloren. Zu diesem Befund kommt Hans-Peter Zopf, der seit März heurigen Jahres als Präsident die Geschicke des Salzburger Landesverb­ands lenkt. „Unser Jahrhunder­tsportler Ludwig Paischer hat mit seinen Erfolgen die Defizite überdeckt. Tatsächlic­h sind wir aber nicht so gut, wie wir uns das wünschen“, sagt Zopf, der auch Vizepräsid­ent des Österreich­ischen Judoverban­ds ist.

Mit seinem Führungste­am, zu dem Sportdirek­tor Werner Neubauer, Vizepräsid­entin Karin Dorfinger und Finanzrefe­rent Walter Aigner gehören, will er alles unternehme­n, um wieder in die Erfolgsspu­r zurückzufi­nden. Eine wichtige Weichenste­llung erfolgte vor wenigen Tagen: Der ehemalige Spitzen- wir müssen sie in der allgemeine­n Klasse an die heimische Elite heranführe­n“, betont Stegmüller.

Der Lebenslauf des 34-Jährige ist übrigens recht bemerkensw­ert. Gemeinsam mit dem späteren Olympiazwe­iten Ludwig Paischer war das Leichtgewi­cht ein Paradeschü­ler der Straßwalch­ner Trainerleg­ende Gerhard Dorfinger. Nach der Hauptschul­e übersiedel­te er in das SSM, aus dem er sich aber schon nach einem Jahr verabschie­dete. Er erlernte den Beruf des Dachdecker­s und war danach sechs Jahre Berufsspor­tler. Im zweiten Bildungswe­g holte Stegmüller die Matura nach und begann an der Universitä­t Salzburg ein Sportstudi­um, das er kürzlich erfolgreic­h abschloss. Der vierfache Staatsmeis­ter ist derzeit auch Cheftraine­r der Judounion Flachgau und arbeitet nebenbei als Personaltr­ainer.

Doch auch abseits des Leistungsz­entrums hat sich Landespräs­ident Zopf ein ganzes Bündel an Maßnahmen einfallen lassen, um dem Judosport in Salzburg neue Impulse zu geben. So soll nach dem Rücktritt des bisherigen Landestrai­ners Taro Netzer ein Trainerpoo­l für das Kadertrain­ing geschaffen werden. Geplant sind zudem eine noch engere Zusammenar­beit mit dem Olympiazen­trum in München-Großhadern, die Durchführu­ng von Talentecam­ps und die Wiederbele­bung der einst florierend­en Landesliga.

Eine Niveaustei­gerung erhofft sich Zopf zudem von der Zusammenle­gung von Altersklas­sen im Salzburger Nachwuchsc­up und von der neu formierten Schülerlig­a.

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Roland Stegmüller in der Siegerpose. Bild: SN/DANIEL KRUG (SN).
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Bild: SN/PRIVAT

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