Frauen machen
Sichtbar. Eine Ausstellung im Künstlerhaus zeigt das Schaffen von Architektinnen in Salzburg. Von den Pionierinnen bis zur Gegenwart.
SALZBURG-STADT (SN). Das Maturafoto der Salzburger Staatsgewerbeschule aus dem Jahr 1921 irritiert: Zwei Dutzend Männer im schwarzen Anzug schauen frontal in die Kamera. Mittendrin sitzt wie ein Fremdkörper eine Frau – zur Seite gewandt.
Die Frau ist die Salzburgerin Hilda Crozzoli, die erste Absolventin der Staatsgewerbeschule (heute HTL) und die erste Baumeisterin Österreichs. Ihr Profil wurde damals im Nachhinein in das Maturafoto kopiert.
Crozzoli ist eine der Frauen, denen die Initiative Architektur jetzt im Salzburger Künstlerhaus eine Ausstellung widmet: „Architektinnen in Salzburg. Eine Spurensuche.“
Das architektonische Schaffen von Frauen werde nach wie vor wenig gewürdigt, sagt Kurator Roman Höllbacher, künstlerischer Leiter der Initiative Architektur. „Anfang des 20. Jahrhunderts wurde noch darüber diskutiert, ob Frauen überhaupt in der Lage sind, diesen Beruf auszuüben.“In Österreich können Frauen erst seit 1919 Architektur studieren.
Knapp hundert Jahre später