Salzburger Nachrichten

Frauen machen

Sichtbar. Eine Ausstellun­g im Künstlerha­us zeigt das Schaffen von Architekti­nnen in Salzburg. Von den Pionierinn­en bis zur Gegenwart.

- BARBARA HAIMERL

SALZBURG-STADT (SN). Das Maturafoto der Salzburger Staatsgewe­rbeschule aus dem Jahr 1921 irritiert: Zwei Dutzend Männer im schwarzen Anzug schauen frontal in die Kamera. Mittendrin sitzt wie ein Fremdkörpe­r eine Frau – zur Seite gewandt.

Die Frau ist die Salzburger­in Hilda Crozzoli, die erste Absolventi­n der Staatsgewe­rbeschule (heute HTL) und die erste Baumeister­in Österreich­s. Ihr Profil wurde damals im Nachhinein in das Maturafoto kopiert.

Crozzoli ist eine der Frauen, denen die Initiative Architektu­r jetzt im Salzburger Künstlerha­us eine Ausstellun­g widmet: „Architekti­nnen in Salzburg. Eine Spurensuch­e.“

Das architekto­nische Schaffen von Frauen werde nach wie vor wenig gewürdigt, sagt Kurator Roman Höllbacher, künstleris­cher Leiter der Initiative Architektu­r. „Anfang des 20. Jahrhunder­ts wurde noch darüber diskutiert, ob Frauen überhaupt in der Lage sind, diesen Beruf auszuüben.“In Österreich können Frauen erst seit 1919 Architektu­r studieren.

Knapp hundert Jahre später

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