Wartezeiten im Spital sollen verkürzt werden
Operationen. Höchst unterschiedliche Wartezeiten auf OP-Termine sind in Österreich normal. Die Regierung verspricht nun Abhilfe.
WIEN (SN). In Österreich entscheiden der Wohnort und eine private Zusatzversicherung darüber, wie lang man auf einen Operationstermin warten muss. Allen Bemühungen der Gesundheitspolitik zum Trotz haben sich die Wartezeiten seit 2007 kaum verkürzt. Das ist spätestens seit einer im November vorgestellten Untersuchung des Instituts für Höhere Studien (IHS) bekannt.
Nun will sich die Politik verstärkt dieses Problems annehmen. Im Regierungsprogramm werden ein „System zur Erhebung von Wartezeiten“und „Richtwerte für ausgewählte Routine- bzw. geplante Fälle“in Aussicht gestellt. Und Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) will die für die Spitäler zuständigen Länder zu mehr Transparenz bringen. Bisher veröffentlicht nur Niederösterreich die Wartelisten für bestimmte Operationen im Internet. Oberösterreich arbeitet daran. In allen anderen Ländern werden die Wartezeiten nur jenen mitgeteilt, die schon auf Wartelisten stehen.
Wie die IHS-Untersuchung ergab, muss höchst unterschiedlich lang gewartet werden: Im Burgenland sind es demnach bei Hüft-, Knie- oder Schulteroperationen im Schnitt 24 Wochen, in Kärnten keine vier Wochen. Bei GrauerStar-Operationen ist die Wartezeit in Vorarlberg mit rund 50Wochen am längsten. Was die Patientenbefragung bestätigte: Wer eine private Zusatzversicherung hat, muss in öffentlichen Spitälern eine signifikant kürzere Wartezeit hinnehmen.