Keine Gnade für Aleppo
DAMASKUS (SN, dpa). Syrische Regierungstruppen haben erneut Fassbomben aus Helikoptern auf einen Markt und ein Krankenhaus in der nördlichenMetropole Aleppo abgeworfen. Dabei wurden mindestens 25 Menschen getötet, unter ihnen zwei Frauen und sechs Kinder, wie die Syrischen Menschenrechtsbeobachter in London mitteilten. Bei Fassbomben handelt es sich um Fässer, die mit Sprengstoff und Nägeln gefüllt sind. Sie entfalten eine breite Streuwirkung. Die Truppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad setzen sie neuerdings in den von den Rebellen kontrollierten Teilen Aleppos ein. Assad schrieb einen Brief an Papst Franziskus, in dem er sich gegen jegliche äußere Einmischung in den Bürgerkrieg verwahrte. Damit zielte er aber offenbar nicht auf die Einheiten der libanesischen Hisbollah oder die iranischen Militärberater, die in Syrien agieren, um ihn an derMacht zu halten. Indessen teilte die Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) in Den Haag mit, die Frist bis Jahresende zum Abtransport der syrischen Chemiewaffen könne nicht gehalten werden. Rund 500 Tonnen der giftigsten Kampfstoffe, darunter Sarin und Senfgas, sollen mit russischen Lkw und 3000 US-Containern zum syrischen Hafen Latakia transportiert und zu einem italienischen Hafen verschifft werden. Dann sollen sie auf einem Spezialschiff der US-Marine auf See neutralisiert werden.