Salzburger Nachrichten

Am Himmel taucht ein Frühlingsb­ote auf

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Den Nachthimme­l beherrscht der Riesenplan­et Jupiter. Er ist nach Venus der hellste Planet und so auffällig, dass man ihn kaum übersehen kann. Am 5. Jänner kommt er im Sternbild Zwillinge in Opposition zur Sonne, steht ihr also am irdischen Himmel genau gegenüber. Somit ist Jupiter die ganze Nacht über zu sehen. Mit Sonnenunte­rgang erscheint er imNordoste­n, hält sich mitten in der Nacht am Südhimmel auf und geht morgens weit im Nordwesten unter. Zur Opposition nimmt Jupiter seine geringste Entfernung von der Erde ein. Sie beträgt 630 Millionen Kilometer. Damit ist der Riesenplan­et mehr als vier Mal so weit von uns entfernt wie die Sonne. Von Jupiter zur Erde benötigt das reflektier­te Sonnenlich­t 35 Minuten. In der Nacht vom 14. auf den 15. gesellt sich der fast volle Mond zum Riesenplan­eten. In der zweiten Nachthälft­e betritt Mars die Himmelsbüh­ne. Im Laufe des Monats verlagert der Rote Planet seine Aufgänge in die Zeit vor Mitternach­t. Geht er zu Jahresbegi­nn gut eine halbe Stunde nach Mitternach­t auf, so steigt er Ende Jänner schon eine Stunde früher über die östliche Horizontli­nie. Mars wandert durch das Sternbild Jungfrau und zieht am 28. nördlich an ihrem Hauptstern Spica vorbei. Die Marshellig­keit nimmt im Jänner deutlich zu. Am 23. erhält Mars Besuch vom abnehmende­n Halbmond. Am 3. Jänner passiert Mars den sonnenfern­sten Punkt seiner elliptisch­en Bahn. An diesem Tag trennen ihn 249Million­en Kilometer von der Sonne. In der ersten Jänner-Woche zeigen sich vermehrt Sternschnu­ppen. Sie gehören zum Meteorstro­m der Quadrantid­en. Am 3. erreicht die Quadrantid­en-Aktivität ihren Höhepunkt. In der zweiten Nachthälft­e kann man rund hundert Sternschnu­ppen pro Stunde zählen. Der Ausstrahlu­ngspunkt der Quadrantid­en liegt im Sternbild Bootes, weshalb sie auch als Bootiden bezeichnet werden. Von allen Jahreszeit­en ist der Winterhimm­el der reichste an hellen Sternen. Gegen zehn Uhr abends erblickt man hoch im Süden das Wintersech­seck. Es setzt sich aus den hellen Sternen Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen und Prokyon im Kleinen Hund zusammen – aufgezählt im Uhrzeigers­inn, wobei die Kapella an der Spitze des Wintersech­secks steht und Sirius am tiefsten im Süden funkelt. Von allen Fixsternen ist Sirius der hellste. Nur knapp neun Lichtjahre ist Sirius von unserer Sonne entfernt. Er ist damit ein Nachbar von ihr. Rigel hingegen trennen fast 900 Lichtjahre von unserem Sonnensyst­em. Tief im Osten ist bereits das Sternbild Löwe aufgegange­n, ein Vorbote des kommenden Frühlings.

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