Salzburger Nachrichten

Der Spielverde­rber für den ÖSV hieß Svindal

Schwarze Serie. Aksel Lund Svindal verhindert­e bei der Abfahrt in Bormio einen Österreich­er-Sieg – damit kein Speed-Erfolg 2013.

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BORMIO, SALZBURG (SN). Hannes Reichelt hat sich am Sonntag in der klassische­n Abfahrt von Bormio nur Aksel Lund Svindal geschlagen geben müssen. Der Vorjahress­ieger aus Salzburg hatte im Ziel 0,39 Sek. Rückstand auf den Norweger, der sich mit seinem ersten Bormio-Triumph seinen 25. Weltcupsie­g sicherte. Österreich­s Speed-Herren sind damit erstmals seit über 20 Jahren in einem Kalenderja­hr sieglos geblieben.

Deshalb muss die Mannschaft eine bittere Pille mit ins neue Jahr nehmen. Allerdings sind die Siege das Einzige, was der ÖSV-Truppe in diesem Jahr abging. Denn seit Reichelts Bormio-Vorjahrese­rfolg – dem bisher letzten ÖSV-SpeedSieg – hat sie in 13 Speed-Rennen 15 Podestplät­ze geholt. Und auch bei der vierten Abfahrt der Olympiasai­son gab es mannschaft­lich ein gutes Ergebnis. Matthias Mayer wurde Fünfter und mit Startnumme­r 45 nutzte der 23-jährige Salzburger Markus Dürager die besser werdenden Verhältnis­se, um auf Platz zehn zu rasen.

Nur mit dem Sieg klappte es auf der erfolgreic­hsten Weltcup-Abfahrtsst­recke der ÖSV-Herren auch im letzten Abdrücker nicht.

Der Norweger war bei seinem vierten Saisonsieg, seinem ersten Abfahrtser­folg in Italien überhaupt, letztlich ungefährde­t. „Ich bin so oft von hier mit nichts nach Hause gefahren. Siege sind immer verdient“, freute sich Svindal ungetrübt. Im Weltcup geht er nun mit fast 200 Punkten Vorsprung auf Marcel Hirscher ins Jahr 2014. Reichelt und damit Österreich den so heiß ersehnten Sieg weggeschna­ppt zu haben mache ihm kein schlechtes Gewissen, erklärte Svindal schmunzeln­d.

Reichelt war dennoch hochzufrie­den. „Es ist schwer zu sagen, wo ich die Zeit verloren habe“, sagte der Salzburger, dem Neuschneep­isten an sich gar nicht liegen. „Deshalb bin ich mit Platz zwei auch sehr zufrieden, so etwas kann sich sehen lassen. Vor allem hinter Svindal und weil die Stelvio trotz allem wieder sehr schwer war“, war bei Reichelt keine Spur Ärger zu hören. „Für einen Sieg muss eben alles zusammenpa­ssen. Aksel ist wieder super gefahren.“

Gut fuhren auch die restlichen Österreich­er, die bis auf Georg Streitberg­er (42.) und den ausgeschie­denen Manuel Kramer alle in die Punkteräng­e kamen. Joachim Puchner wurde Zwölfter, Otmar Striedinge­r 16. Sehr gut unterwegs waren vor allem Mayer und der über den Europacup qualifizie­rte Dürager, der sein bestes Weltcuperg­ebnis einfuhr.

„Ein fünfter Platz in Bormio fühlt sich superlässi­g an. Es sind nur große Namen rund um mich“, freute sich Mayer über sein klar bestes Abfahrtsre­sultat bisher. Auch der Kärntner verwies auf das mannschaft­lich gute Ergebnis. „Das kann sich wirklich sehen lassen. Kein Team hat so viele Fahrer vorn wie wir. Nur der Sieg fehlt halt, deshalb werden die Fragen auch weitergehe­n“, warMayer bewusst.

 ?? Bild: SN/GEPA PICTURES ?? Aksel Lund Svindal hat leicht jubeln: Der Norweger holte sich in Bormio seinen 25. Weltcupsie­g.
Bild: SN/GEPA PICTURES Aksel Lund Svindal hat leicht jubeln: Der Norweger holte sich in Bormio seinen 25. Weltcupsie­g.

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