Skiunfall: Schumacher schwebt in Lebensgefahr
Tragödie. Formel-1-Rekordchampion Michael Schumacher schlug beim Skifahren in Frankreich mit dem Kopf auf einen Felsen auf. Er trug einen Helm, erlitt aber dennoch ein schweres Schädel-Hirn-Trauma.
GRENOBLE (SN, dpa). Michael Schumacher hat sich bei einem Skiunfall in den französischen Alpen schwerst am Kopf verletzt. Er befand sich nach einer Notoperation in der Nacht auf heute, Montag, in einem kritischen Zustand. Der deutsche Formel-1-Rekordweltmeister litt nach Angaben des Krankenhauses in Grenoble bei seiner Einlieferung am Sonntag um 12.40 Uhr an einem „Kopftrauma mit Koma“. Das Schädel-HirnTrauma habe „sofort eine neurochirurgische Behandlung“erfordert, teilten die Ärzte in einer Pressemitteilung Sonntagabend mit. Die Motorsport-Legende hatte vor einem Jahr Abschied von der Formel 1 genommen.
Eine Korrespondentin des französischen TV-Senders BFMTV berichtete von der Klinik in Grenoble, Schumacher schwebe in Lebensgefahr. Er war am Sonntag um kurz nach 11 Uhr vormittag zwischen zwei markierten Pisten in Méribel beim Skifahren gestürzt. Der Kerpener war dabei mit dem Kopf auf einem Felsen aufgeschlagen. Nach Angaben von Christophe Gernigon-Lecomte, dem Chef der Skistation Méribel, war Schumacher unmittelbar nach dem Sturz noch bei Bewusstsein und ansprechbar. Nachdem er an Ort und Stelle erstversorgt worden war, wurde er mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus nach Moûtiers geflogen. Von dort wurde Schumacher in eine Klinik nach Grenoble gebracht.
Nach stundenlangem Bangen um den Gesundheitszustand von Michael Schumacher nahm die Sorge um den verunglückten Schumacher Sonntagabend dramatische Züge an. Dem TV-Sender BFMTV zufolge erlitt er fünf Tage vor seinem 45. Geburtstag nach seinem Sturz auf Skiern eine Hirnblutung. Die französische Regionalzeitung „Le Dauphiné Libéré“berichtete, der Gesundheitszustand Schumachers habe sich verschlechtert, die Prognose sei inzwischen ernsthaft.
Von der Klinik selbst gab es lange Zeit keine Informationen über Schumachers Zustand. Klinikdirektor Jean-Marc Grenier hatte zunächst lediglich bestätigt, dass sich der mehrmalige Weltmeister am Kopf verletzt habe. Schumachers Managerin Sabine Kehm
Kopf auf einen Felsen.
prallte mit dem hatte in einem ersten Statement betont: „Wir bitten um Verständnis, dass wir über seinen Gesundheitszustand keine fortlaufenden Informationen abgeben können.“
Vor dem Krankenhaus in Grenoble wurden umgehend Absperrungen aufgebaut, immer mehr Fans des siebenmaligen Weltmeisters waren im Verlauf des Tages dorthin geströmt.
Unmittelbar nach seiner Einlieferung war Schumacher im Traumazentrum der CHU-Klinik am Nachmittag eingehend untersucht und behandelt worden. Später traf unter großem Polizeiaufgebot Professor Gérard Saillant ein – er hat Schumacher schon nach seinem schwersten Formel1-Unfall vor 14 Jahren operiert.
Laut französischen Medien soll Schumacher beim Skifahren unter anderem mit seinem 14-jährigen Sohn unterwegs gewesen sein.
Auch in der Formel-1-Szene wuchs die Sorge am Sonntag. „Ich hoffe, Michael Schumacher geht es schnell besser“, twitterte Pilot und Landsmann Adrian Sutil.
Felipe Massa, einst Schumachers treuer Gehilfe bei Ferrari, schickte via Twitter Genesungswünsche: „Ich bete für dich, mein Bruder!“, schrieb der Brasilianer.
Schumacher ist sportlich nach wie vor aktiv. Mit einem Rennmotorrad war er im Februar 2009 im spanischen Cartagena schwer verunglückt – damals wurde erst im Nachhinein deutlich, wie heftig der Unfall war. Schumacher hatte damals eine Fraktur im Bereich der Schädelbasis und eine in der Halswirbelsäule erlitten.