Leitgeb trifft Leitgeb im Duell der Antreiber
Derbytalk. Christoph und Mario Leitgeb verbindet mehr als nur der Nachname. Wie die Steirer das Derby Salzburg gegen Grödig sehen.
SALZBURG (SN). Sie tragen den gleichen Nachnamen, stammen beide aus der Steiermark, haben ihre ersten Fußballschuhe im Nachwuchs von Sturm Graz zerrissen und spielen im defensiven Mittelfeld auch noch dieselbe Position. Und dennoch trennen Christoph und Mario Leitgeb Fußballwelten. Während RedBull-Profi Christoph seit 2007 zum Stammpersonal der Salzburger gehört und seitdem drei Meistertitel und einen Cupsieg feierte, hat Mario vor eineinhalb Jahren den Weg zum verhältnismäßig kleinen SV Grödig gefunden.
Heute, Samstag (16.30 Uhr), stehen sich die beiden im Salzburger Bundesliga-Derby gegenüber. Schon vorab haben sich die Leitgebs, die weder verwandt noch verschwägert sind, mit den „Salzburger Nachrichten“zum Doppelinterview im Herzen der Salzburger Altstadt getroffen.
Trotz der vielen Parallelen saßen Christoph und Mario Leitgeb im Café Carpe Diem zum ersten Mal an einem Tisch. Berührungsängste haben beide nicht, auch wenn sie heute als harte Rivalen auf das Feld laufen werden. „Wir haben schon nach dem Derby in Grödig die Trikots getauscht, weil das mit der Namensgleichheit irgendwie naheliegend war, sonst hatten wir bisher aber noch nicht viel miteinander zu tun“, erklärte Grödig-Profi Mario, der beim Aufsteiger der Chef auf dem Platz ist. Seine Erwartungen für das Derby gegen Seriensieger Red Bull Salzburg? „Wir haben unsere Chance, weil wir aus den bisherigen Spielen (1:4 und 0:3, Anmerk.) gelernt haben“, sagte Mario Leitgeb. Sein Tipp? „2:1 für Grödig.“Bulle Christoph Leitgeb entgegnete: „Wir gewinnen 3:1.“
Beim Wort Derby bekommen beide „Leitis“ein Glänzen in den Augen. Christoph erinnert sich vor allem an die Partien mit Sturm Graz gegen den Stadtrivalen GAK. „Es ging immer sehr emotionell zur Sache. In Salzburg muss sich dieses Derby noch ein wenig entwickeln, aber die ersten beiden Spiele gegen Grödig waren für die Fans schon prickelnd. Das wird heute nicht anders sein“, erklärte Derbyfachmann Christoph Leitgeb. Und Mario Leitgeb ergänzte: „Für die gesamte Region ist das ein ganz besonderes Spiel. Das Stadion wird gut gefüllt sein, es wird eine tolle Stimmung herrschen. Auf solche Spiele freut man sich.“Von der zu erwartenden großen Kulisse will sich Grödig nicht beeindrucken lassen. „Ich blende das aus, bin nur auf das Spiel fokussiert“, betonte Mario Leitgeb. Der Ausgang des Duells der Antreiber aus dem defensiven Mittelfeld wird eine nicht unwesentliche Rolle über Sieg und Niederlage spielen. Und dennoch ließen es sich weder Christoph noch Mario nehmen, bei aller Brisanz und Rivalität sich gegenseitig viel Glück zu wünschen.