Hilfe, wir schwimmen in Geld!
Geht Ihnen das ewige Spargerede auch schon auf die Nerven? Immer heißt es „Sparen, sparen, sparen“. Stellen wir es uns doch einmal umgekehrt vor: Österreich schwimmt in Geld.
Der Staatsüberschussausschuss gibt bedauernd bekannt, dass der Gewinn im Budget heuer 19 Milliarden Euro betragen und damit weit über der von der EU erlaubtenMostrich-Grenze von drei Prozent des FIPS liegen wird.
Kanzler Faymann und Vizekanzler Spindelegger gehen angesichts dieser alarmierenden Nachricht auf Tauchsta- tion. Beim Pressefoyer nach dem Ministerrat sprechen zwei Raumpflegerinnen des Bundeskanzleramts.
In der ÖVP bricht eine heftige Obmanndebatte los, angezettelt von der Westachse. Es gehe nicht an, dass Spindelegger als Finanzminister die überflüssigen Milliarden des Bundes ständig in die westlichen Bundesländer verschiebe, wettert Salzburgs LandeshauptmannWilfried Haslauer.
AuchWien winkt ab. „Jetzt gehen die Wiener Beamten eh schonmit 50 Jahren in Frühpension“, argumentiertWiens Bürgermeister Michael Häupl. „Jeder Stadtrat gibt drei Hochglanz-Jubelpostillen heraus und unsere sinnlosen Volksbefragungen verschlingen Millionen. Ich weiß echt nicht, wie ich noch mehr Geld verschleudern soll.“
Gute Nachrichten kommen hingegen aus dem Süden: Kärnten bietet die Gründung einer zweiten Hypo an.
Der Rechnungshof erinnert daran, dass er immer schon auf eine Budgetüberschussbremse in der Verfassung gepocht habe. Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl drängt auf die Umsetzung der „GmbH heavy“.
Die Arbeiterkammer legt ein ZehnPunkte-Programm zur sofortigen Zerstörung desWirtschaftsstandorts Österreich vor. Bei näherer Betrachtung stellt sich leider heraus, dass neun der zehn Punkte bereits umgesetzt sind.
Der Budgetüberschuss steigt weiter und weiter. Die Ratingagentur „Trudy’s“stuft Österreichs Bonität auf „AAAAA“hinauf. Das Parlament tritt zu einer Krisensitzung zusammen.
Die SPÖ schlägt Gratis-Haarspangerl für Millionärinnen vor, die ÖVP eine Bergbauernförderung für das Marchfeld. Der Grüne Peter Pilz fordert die Einsetzung eines U-Ausschusses zum Eurofighter-Kauf, da dieser viel zu billig erfolgt sei. Die FPÖ bringt einen Misstrauensantrag gegen die gesamte Regierung ein, weil sie zu viele steuerzahlende Ausländer ins Land gelassen habe. Auch Neos-Chef Matthias Strolz trägt zur Problemlösung bei – er fuchtelt mit den Armen herum.
Der Bundespräsident beruhigt: Die Zeiten würden schon wieder einmal schlechter werden. Wenn jemand das schaffe, dann die Große Koalition.