Salzburger Nachrichten

Bayernlb-eigentümer vertrauten Vorstand

Oberster Kontrollor zum Hypo-kauf: „Wir wussten, der Vorstand lügt uns nicht an“

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SALZBURG (SN-hwk). Auch das Landgerich­t München untersucht die Frage der Kontrolle und Verantwort­ung rund um die Hypo Alpe Adria. Am Montag sagte dort Siegfried Naser als Zeuge aus. Er war früher Aufsichtsr­atschef der Bayerische­n Landesbank (BayernLB) und Präsident des bayerische­n Sparkassen­verbands. Formal habe es am Verkauf der maroden Hypo Alpe Adria an die Bayern nichts auszusetze­n gegeben. Der Verkauf sei vom damaligen BayernLB-Vorstand um Wer- ner Schmidt sauber ausgehande­lt und vomAufsich­tsrat einhellig begrüßt worden, sagte Naser. Daran habe es nichts zu rütteln gegeben. „Wir wussten, der Vorstand lügt uns nicht an“, sagte der damalige Oberste Kontrollor der Landesbank. Die Staatsanwa­ltschaft wirft den damaligen Vorständen der BayernLB vor, den Kauf der Hypo um 1,7 Mrd. Euro vom Land Kärnten und anderen Aktionären rücksichts­los durchgepei­tscht und sich damit der Untreue schuldig gemacht zu haben. Zudem steht der Verdacht der Bestechung des mittlerwei­le verstorben­en Kärntner Landeshaup­tmanns Jörg Haider im Raum. Der 63-jährige Naser wies die Anklage als unplausibe­l zurück. Er könne nicht nachvollzi­ehen, dass „Herr Haider einerseits so clever gewesen sein soll, uns eine Bank unterzujub­eln, die nichts wert war. Anderersei­ts soll er dafür bestochen worden sein“. Geld, das die BayernLB später für ein Fußballsta­dion nach Kärnten überwies, sei „normales Sponsoring“gewesen.

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