„Lassen Köpfe nicht hängen“
Krise. Die neuen Motoren sind für Red Bull und die Renault-teams ein „komplexes Problem“.
„Niemand, der bei Trost ist, würde jetzt einen Penny darauf wetten, dass ein Auto mit Renault-Motor in Melbourne gewinnt.“Das schreibt das angesehene britische Portal „autosport.com“vor dem letzten Saisontest der Formel 1. Das erste Rennen findet am 16. März statt.
Es ist Feuer am Dach bei Red Bull. Im zweiten der drei Wintertests in Bahrain kamenWeltmeister Sebastian Vettel und Dany Ricciardo nur auf 116 Runden, die drittwenigsten aller Teams. Williams und Mercedes schafften über 300, McLaren 296 und Ferrari 287 Runden. Ricciardos schnellste Rundenzeit war 6,5 Sekunden langsamer als die Bestzeit von Nico Rosberg im Mercedes. Zu den Problemen, die offensichtlich vom Energierückgewinnungssystem stammen, kamen auch mechanische Schwierigkeiten. Red Bulls Motorsportchef HelmutMarko nimmt Stellung. SN: Die gesamte Formel 1 und die Fans fragen sich auch nach dem zweiten Saisontest: Was ist mit denWeltmeistern von Red Bull Racing los? Marko: Wir stecken in komplexen Schwierigkeiten, die wir nur gemeinsam mit Motorenpartner Renault beheben können. SN: Welche sind die konkret? Betreffen sie nur die Energierückgewinnung oder mehr? Marko: Es geht um die gesamte Einheit Antriebsstrang. Wir rutschen leider von Problem zu Problem. Wir sind ganz klar hinter dem Zeitplan. SN: Was kann bis zum Abschlusstest ab Donnerstag in Bahrain und dann bis zum Saisonstart in Melbourne noch aussortiert werden? Marko: Das ist offen und nicht absehbar, ob wir das alles bis zum Saisonstart hinbekommen. In Bahrain geht es mit dem dritten Test weiter, in den wir mit entsprechenden Entwicklungen gehen werden. Aber wie gesagt: alles ist sehr komplex. SN: Sind die Probleme der anderen Renault-Teams, also von Toro Rosso, Lotus und Caterham, grundsätzlich die gleichen oder andersartig? Marko: Letztendlich sind Probleme ident und treffen diese Teams. SN: Glauben Sie, dass die Fahrer von Red Bull Racing in Melbourne die Zielflagge sehen werden? die alle Marko: Die Probleme mit den neuen Motoren betreffen alle, jeder hat mit der neuen Situation zu kämpfen. Auch Mercedes und Ferrari haben ihre Schwierigkeiten, aber sie haben eine andere Entwicklung. SN: Ist Red Bull Racing schon einmal in eine Saisonpremiere gegangen, ohne in den Tests zuvor eine Renndistanz absolviert zu haben? Marko: Ja, das hatten wir schon einmal. Aber ich betone nochmals: Wir lassen die Köpfe nicht hängen, blicken und denken nach vorn.